Zitat von
Rattenkind
Allgemeiner Stand
Mein SciFi-Universum wäre Ende des 22. Jahrhunderts angesiedelt. Seit Mitte des 21. Jahrhunderts wurde das Sonnensystem kolonisiert, um die Jahrhundertwende gab es dann den ersten funktionierenden Warpantrieb. Aber Weltraumreisen dauern lange. Tage und Wochen in einem Sternensystem. Wochen und Monate von einem Stern zum anderen. Die Menschheit hat etwa ein Dutzend fremder Sternensysteme in größerem Maße kolonisiert, die weitesten davon etwa 20 Lichtjahre von der Erde entfernt, und in mehreren anderen Außenposten etabliert. Überlichtschnelle Kommunikation existiert nicht, sodass Nachrichten sich nur so schnell verbreiten, wie Raumschiffe fliegen können.
Intelligentes außerirdisches Leben wurde bislang trotz einhundert Jahren interstellarer Raumfahrt noch nicht gefunden. Allerdings ist die Reichweite der Menschheit auch noch sehr begrenzt und wer weiß, was noch dort draußen wa
Politik
Es gibt mittlerweile etwa 50 Milliarden Menschen, drei Viertel davon leben im heimatlichen Sonnensystem. Die Menschheit ist zum ersten Mal unter dem Banner der Erdunion vereint, doch steht diese Einheit auf wackeligen Füßen, da die Union Schwierigkeiten hat, alle extrasolaren Gebiete effektiv zu kontrollieren. Viele Sternensysteme gleichen daher was Recht und Gesetz angeht eher dem Wilden Westen als einer modernen Zivilisation und nicht selten geht ein Grundmaß an Sicherheit eher von Söldnern der Megakonzerne als vom regulären Militär und der Polizei der Erdunion aus - mit den Interessenkonflikten, die das mit sich bringt.
Aus praktischen Gründen haben auch nur Bewohner des Sonnensystems das Wahlrecht, was zunehmends für Missstimmung in den Kolonien führt (Stichwort: "No taxation without representation!").
Technologie
Wie schon erwähnt, bleibt die Technologie recht bodenständig.
In der interplanetaren Raumfahrt ermöglicht der hocheffiziente Epsteinantrieb, den ich hier einfach mal aus The Expanse übernehme, die relativ problemlose Erschließung von Sternensystemen, ohne dass Raumschiffe absurde Teile ihres Volumens für Treibstoff aufwenden müssen.
Interstellare Raumfahrt wird durch den Alcubierre-Warp-Antrieb, welcher auf dem Prinzip der Raumkrümmung basiert, möglich. Die schnellsten Antriebe schaffen dabei zur Zeit etwa 32-fache Lichtgeschwindigkeit.
Die Verwendung von Warp-Antrieben ist jedoch nicht ohne Gefahren. Zum einen kann die Raumkrümmung zu starken Gezeitenkräften führen. Zum anderen emittiert eine Warpblase bei ihrer Auflösung, abhängig von ihrer Stärke, elektromagnetische Strahlung.
Aufgrund der Gefahren und der Kosten der Warp-Antriebe sind diese entsprechend reglementiert. Die Benutzung ist in den inneren Sternensystemen und in der Nähe bewohnter Installationen und Planeten verboten.
Der kommerzielle interstellare Verkehr findet größtenteils über große lizenzierte Warptender statt, an welche interplanetare Schiffe andocken und sich quasi Huckepack durch den interstellaren Raum transportieren lassen.
Auch die Erdflotte nutzt eigene Warptender, allerdings aus taktischen Gründen - Warpschiffe sind zu verwundbar und wichtig, um sie direkt an Kämpfen teilhaben zu lassen.
Das Funktionsprinzip des Alcubierre-Antriebs ermöglicht theoretisch auch künstliche Gravitation, welche aber in der Praxis kaum angewandt wird, da die Ressourcen zur Herstellung von Warp-Antrieben und Gravitationsgeneratoren zu selten sind. Gravitation wird daher üblicherweise nur über Schubkraft oder Rotation erzeugt.
Auch auf anderen Gebieten gibt es Fortschritte, aber keine extremen. So sind etwa holographische Bedienoberflächen üblich und die Medizin erfreut sich geklonter Ersatzorgane. Künstliche Intelligenz ist in vielen Bereichen eine Hilfe, doch verfügt sie über kein eigenes Bewusstsein.
Kultur
Die Kulturen der Erde sind in den letzten Jahrhunderten mit der Globalisierung immer mehr zu einer einzigen kosmopolitischen Kultur verschmolzen. Dafür haben sich jenseits des blauen Planeten neue Kulturen gebildet. So hat sich der Mars zu einem Zentrum der Forschung entwickelt. Auf Asgard im Sirius-System, dem neben der Erde einzigen bekannten Planeten, auf dem Menschen ohne technische Hilfsmittel leben können, hat sich eine stolze Kultur entwickelt, die fest entschlossen ist, eine bessere Erde aufzubauen.
Den größten Unterschied aber stellen die Spacer dar, jene Menschen welche mittlerweile in dritter oder vierter Generation rein im Weltraum leben und zumeist körperlich gar nicht mehr in der Lage sind, die hohe Gravitation eines richtigen Planeten zu ertragen. Sie sind ein zäher, praktisch veranlagter Menschenschlag, der an ihre rein technisches Lebensumfeld angepasst, all die Arbeit macht, welche die interstellare Zivilisation am Leben hält - Asteroidenbergbau, Weltraumkonstruktion, interstellarer Handel.