Nachts heimlich mit 20.000 Mann von der italienischen Stiefelspitze vorbei an den karthagischen Schiffen nach Sizilien übersetzen, ist in einem Civ-Szenario natürlich nur mit einem Nacht-Feature darzustellen. Man kann auch den Bildschirm verdunkeln, das Licht dimmen, Licht ganz ausmachen, Augen schließen… Und sich eine ummauerte Hafenstadt mit sichelförmigem Hafenbecken vorstellen, deren Tempelgiebel über die Stadtmauer hinweg im Mondschein schimmern… Die Bugwellen der Triremen, das Eintauchen der Ruder, das bis an Deck hörbare Ächzen der Ruderer, knackende Planken, Summen der Seile…
©Steven Fidler
In den Mauern warten die Mamertiner auf die Hilfe der Götter. Sie werden von den Karthagern und Syrakusanern belagert. Und die Römer auf den Schiffen sollen sie nun vor dem Verhungern retten.
Die Mamertiner, die Söhne des Mars, waren ursprünglich oskische und samnitische Söldner in Diensten des Tyrannen von Syrakus. Nach ihrer Entlassung blieben sie beisammen und bildeten ein freischaffendes Söldnerteam, dem es gelang, die griechischen Städte im Nordwesten Siziliens zu kontrollieren. Hieron von Syrakus hatte etwas dagegen, daß sich herrenlose Söldner in seinem Einflußgebiet breitmachten. Die Mamertinern wurden an den nordöstlichen Zipfel Siziliens zurückgedrängt. Sie verschanzten sich in Messana. Zuerst suchten sie bei den Karthagern Schutz vor Hieron. Als die Karthager sie aber wie Untergebene behandelten, schickten sie eine Delegation Rom. So fing im Jahr 264 ein Krieg an, an dessen Ende Rom das westliche Mitelmeer dominierte.
Zu Lande schafften es die Römer von 264 bis 241 weder, Karthago zu erobern, noch Lilybaeum an der Westspitze Sizilens. Der Landkrieg verlief außerordentlich zäh. Auf See ereigneten sich dagegen spektakuläre Schlachten mit der Maximalzahl an Schiffen, die man so gerade noch managen konnte. Und auf See wurde bekanntlich dieser Krieg entschieden. Nach der Niederlage bei den Ägetischen Inseln hatten die Karthager keine Möglichkeit mehr, ihre Truppen auf Sizilien zu versorgen.
Im Szenario werden die Parteien also noch keine Katapulte haben und Belagerungen zähe Angelegenheiten sein. In PAE gibt es natürlich Mittel und Wege, auch die stärksten Mauern einzureißen…
Es wird nicht ganz unmöglich sein, die gegnerischen Hauptstädte zu erobern, aber schwierig. Wer es schafft, hat das Spiel sofort gewonnen. Diese Sudden-Death-Siegvariante steht nur den Römern und Karthagern offen. Erobert Rom Blau, Karthago, oder erobert Karthago Rot, Rom, ist das Spiel aus. Der Siegespreis für einen solch glorreichen Sieg ist ein Victory-Movie, das mourndraken eigens hierfür gemacht hat, in zwei Versionen, eine, wenn ihr als Rom gewinnt, und eine, wenn ihr es als Karthager schafft.
Runden entsprechen im Szenario Monaten. Angelehnt ans historische Ende des Ersten Punischen Krieges, 241 v. Chr., ergeben sich unterm Strich 288 Runden, um am Ende einen Zeit-Sieg davonzutragen.
Systemanforderungen: Die Karte mißt 100x72, ziemlich groß also, doch davon ist das meiste Wasser. Das heißt, auf den Ozenan- und Küstenfelder sind keine Städte und herumlaufende Einheiten, die Rechenleistung beanspruchen. Das Szenario sollte demnach für jeden spielbar sein, auch für diejenigen, die große Karten normalerweise meiden.