Der Hausbar Thread

[Tardis]

Schlumpf-Vodka aus Ägypten

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Heute ist Sonntag, die ideale Zeit für ein Double-Feature!

Neulich habe ich mir Rum per Post bestellt.
Und zwar die beiden Single Cane Estate Rums Consuelo und Worthy Park.



Wie man schon an der Aufmachung sieht - beide kommen irgendwie aus dem gleiche Hause. Und das stimmt auch, sie werden beide über Bacrdi vermarktet. Die Firma Bacardi wollte mal was neues probieren: Ein Rum, dessen Herstellung einem Single Malt Whiskey ähneln soll. Dazu haben sie sich an kleine alte Brennereien in Jamaika und auf der Dom. Rep. gewandt und rausgekommen sind diese beiden Rums, die es im Augenblick exklusiv bei Heinemann im Duty Free gibt.

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Single Cane Consuelo Estate von der Domenikanischen Republik

Rum aus der Karibik ist ein Klassiker und dieser stammt ausschließlich von den an der Küste gelegenen Zuckerrohrfeldern der kleinen Consuelo Estate und wurde auch ausschließlich dort verarbeitet. Der Rum ist in einer tollen Flasche, die in einer hochwertigen Pappbox geliefert wurde. Eine echt schöne Aufmachung - auf der Flasche findet man sogar die GPS-Koordinaten der Brennerei. Die Farbe ist ein sattes Gold, der Geruch ist sehr unaufdringlich, leicht süßlich nach Honig und Blumen und echt angenehm. Nun der Geschmack - das ist der einzige Punkt, wo er mich nicht überzeugt hat. Er schmeckt mild und brennt nur wenig auf der Zunge. Ein bischen Honig kommt durch und sogar ein wenig rauchiger Geschmack von Eichenholz. Aber alles in allem schmeckt er - mir zumindest - zu wässrig. Der Geschmack ist einfach nicht intensiv genug, um lange im Mund zu bleiben. Schade eigentlich. Der Liter kostet 27,90 € und das ist angemessen. Wenn er denn gefällt. Meine Frau mag ihn.

Gestaltung: 4,5
Geruch: 4,0
Geschmack: 2,5
Preis/Leistung: 3,5

Fazit: 3,625 Punkte - von den beiden vorgestellten Sorten würde ich diesen nicht nochmal kaufen. Außer meine Frau zwingt mich dazu...

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Single Cane Worthy Park Estate aus Jamaika

Auch hier ein Rum aus der Karibik. Diemal aus den Cockpit Mountains auf Jamaika. 1.200 Fuß hoch gelegen, auch hier wieder alles aus einer Hand: Zuckerrohr und Brennerei und so. Der Rum ist ebenfalls in einer tollen Flasche, die auch noch in einer hochwertigen Pappbox geliefert wurde. Eine echt schöne Aufmachung - auf der Flasche findet wieder die GPS-Koordinaten der Brennerei. Die Farbe ist dunkler, mehr wie Harz, der Geruch ist wesentlich intensiver, leicht harzig und nach Vanille und Frucht. Gefällt mir sehr! Geschmacklich nicht so leicht wie sein Kumpel von der Dom. Rep. Eher kräftig, aber keinesfalls unangenehm. Etwas rauchig und holzig und herrlich langanhaltend. Der Liter kostet 29,90 € und das ist ein guter Preis, weil: Der schmeckt mir..

Gestaltung: 4,5
Geruch: 4,5
Geschmack: 4,0
Preis/Leistung: 4,0

Fazit: 4,25 Punkte - ein toller kräftiger Rum, der pur ganz hervorragend schmeckt.

Ach ja, beide würde ich nicht als Basis für Cocktails nehmen, dafür sind sie mir mit knapp 30,- € pro Liter schlicht zu teuer. Aber abends ein Glas, dafür gehen sie. Ein Glas für meine Frau und ein Glas für mich.

[Simato]

Bei so Geschwafel von Vanille, Frucht, Eichenholz kann ich irgendwie immer nur die Augen verdrehen Bin ich damit eigentlich allein?

[Tardis]

Hm, den Unterschied von Vanille und Honig kann man schon am Geruch ausmachen.

[Titoo]

Schlimm finde ich das nur bei so selbsternannten Weinexperten. Denen kannst du die schlimmste Plörre aussem Tetrapack sevieren und die schmecken dir jedes Bouquet heraus.

[Kendogan]

Bei so Geschwafel von Vanille, Frucht, Eichenholz kann ich irgendwie immer nur die Augen verdrehen Bin ich damit eigentlich allein?

Nein, geht mir ähnlich. Also alles was über kräftig, beißend, süßlich, mild etc hinaus geht, halte ich für pure Einbildung. Mir wollten sie auch schon oft "ein Hauch von Banane und kurz gerösteten Kaffeebohnen kitzelt hinten den Gaumen" andrehen.

[Stroit]

Nur weil eure Gaumen ungeschult sind muss das nicht für alle gelten.

Wenn man solche hochwertigen Spirituosen trinkt macht man dies zum Genießen und aus Freude daran. Da gehört es auch dazu, die etwas "versteckten" Aromen rauszuschmecken. Das ist Teil des Trinkerlebnisses. Das wird einem Weintrinker ähnlich gehen.

[Kendogan]

Das wird einem Weintrinker ähnlich gehen.

Ebenso wie einem Trinker auf LSD, einem Psychotiker, einem Trinker mit dezentraler Hirnstammverletzung...

[Tardis]

Also dieses Erkennen mit der Nase und das Differenzieren verschiedener Geschmäcker kann man lernen. Sollte gerade ein Mediziner wissen, dass das geht.
Wie weit das geht - keine Ahnung. Aber so Basics wie Vanille oder fruchtig, dass ist mit ein wenig Übung locker drin.

[Kendogan]

Also dieses Erkennen mit der Nase und das Differenzieren verschiedener Geschmäcker kann man lernen. Sollte gerade ein Mediziner wissen, dass das geht.
Wie weit das geht - keine Ahnung. Aber so Basics wie Vanille oder fruchtig, dass ist mit ein wenig Übung locker drin.

Das Differenzieren verschiedener Geschmäcker stelle ich keineswegs in Frage. Die mannigfaltige Existenz eben dieser in Alkoholika hingegen schon Meiner Meinung nach ist das zu ganz großen Teilen Einbildung, so wie beispielsweise der Geschmack vieler industrieller Säfte: Die schmecken deshalb nach roten Beeren, weil sie ne rote Farbe haben. Sonst bleibt es bei recht neutraler Plörre.

[Doris]

Nein, geht mir ähnlich. Also alles was über kräftig, beißend, süßlich, mild etc hinaus geht, halte ich für pure Einbildung. Mir wollten sie auch schon oft "ein Hauch von Banane und kurz gerösteten Kaffeebohnen kitzelt hinten den Gaumen" andrehen.

Das schlimme ist, beim Bier nimmt der Scheiß auch immer mehr überhand.

[Meister Wilbur]

Das Differenzieren verschiedener Geschmäcker stelle ich keineswegs in Frage. Die mannigfaltige Existenz eben dieser in Alkoholika hingegen schon Meiner Meinung nach ist das zu ganz großen Teilen Einbildung, so wie beispielsweise der Geschmack vieler industrieller Säfte: Die schmecken deshalb nach roten Beeren, weil sie ne rote Farbe haben. Sonst bleibt es bei recht neutraler Plörre.

Das ist nun leider weitgehend Unsinn.
Geschmäcker gibt es tatsächlich nur die fünf Grundrichtungen.
Was da identifiziert wird, sind Aromen, also Gerüche. Die werden von durch die Nase noch anders empfunden als durch die Mundhöhle, aber in beiden Fällen durch die Geruchsorgane in der Nase identifiziert.
Und sie sind nicht Einbildung sondern Chemie. Insbesondere die bösen PAK spielen da eine große Rolle.

Es steht dir und Simato ja frei, an verschiedenen Aromen in Getränken keine Freude zu entwickeln. Ebenso ist es euer gutes Recht, von anderen, die solche Freude artikulieren (bis hin zum vollkommen bekloppten und übertriebenen Abfeiern), genervt zu sein. Aber etwas, das man nicht kennt/mag/gelernt hat als nichtexistent abzulehnen zeugt in erster Linie von mangelnder Reife. Ich wünsche viel Erfolg beim Erwachsenwerden.

Übrigens zum Bier: Hopfen ist in erstaunlicher Weise dazu in der Lage Aromen aufzunehmen. Zunehmend wird bei der Bierherstellung wieder auf Hopfendolden zurück gegriffen (bei Industriebier werden üblicherweise vorgefertigte Hopfenpellets verwendet). In diesem Zusammenhang legen einige Brauer in der Tat einen Schwerpunkt auf die Aromen. Zudem gibt es natürlich in der belgischen und amerikanischen Bierkultur eine Vielzahl an möglich Zusätzen, die für Aroma sorgen. Mir fällt da bspw. das Neapolitan Milk Stout ein - ist einen Versuch wert.

[Kendogan]

Und du mein erwachsener Freund musst noch einiges von der Welt sehen, wenn du den Unterschied zwischen Einbildung (und damit psychologisch determiniert) und "nicht existent" nicht verstehst. Viel Spaß mit der Altersüberheblichkeit, ein bekanntes Phänomen kurz vor der Grabesruh

[Stroit]

MW

[Burnsy]

MW

[Schlumpf]

Goethe