Römische Killermaschine im Wettertest
...welch schreckliche Waffen die Römer aufgefahren hatten: Torsionsgeschütze, auch "Scorpiones" genannt.
Als dann auch noch bei den
Ausgrabungen am Harzhorn, einem römisch-germanischen Schlachtfeld aus dem 3. Jahrhundert nach Christus, haufenweise die typischen "Scorpio"-Eisentüllen zutage kamen, wurde den Forschern klar: "Diese Torsionsgeschütze wurden viel ausgiebiger auf dem Schlachtfeld eingesetzt als die Schriftquellen vermuten lassen."
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Was machte die Torsionsgeschütze zu so gefährlichen Waffen? Ihr Schrecken lag in der Reichweite und der Durchschlagskraft. Zwei Mann können mit einem "Scorpio" drei bis fünf Pfeile pro Minute abschießen. Herzstück der Maschine ist das Hebelwerk, das der im Spannrahmen aufgebauten Torsionskraft standhält und sie steigert.
Über einen verschließbaren Abzug ist die Bogensehne mit dem Spannseil verbunden. Ein Holzrad mit kleiner Vortriebklinke führt beim Spannen ein Zahnrad und spult das Spannseil an einer Haspelwelle auf. Sperrklinken verhindern, dass sich das Zahnrad in die andere Richtung zurückdrehen kann. Die Spannung bleibt so erhalten - bis der Abzug bedient wird und die Bogensehne freikommt.
Die Kraft, die dabei frei wird, ist gewaltig. "Wir haben auf Schweinehälften geschossen, um menschliche Körper zu simulieren", erzählt Altertumswissenschaftler Günther Moosbauer von der Universität Osnabrück. "Die Energie der Geschosse beim Eintritt war so groß, dass sie das Schweinefleisch verbrannt haben."