Seite 2 von 18 ErsteErste 12345612 ... LetzteLetzte
Ergebnis 16 bis 30 von 266

Thema: Kriegsherr am Fluß

  1. #16
    Feierabend-Casual Avatar von Chrisdraco
    Registriert seit
    13.11.06
    Beiträge
    1.563

    also mir wäre das zu viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeelllll zu viel Wüste bei meiner ersten Stadt.
    .
    .

    "Gebe Ich einem Hungernden etwas zu Essen,
    nennen sie mich einen Heiligen.
    Frage ich warum sie hungern,
    nennen sie mich einen Kommunisten."



    ...und Nein, Jesus Christus und die Apostel bezeichnen wir nicht als " J.C. and the Gang ".
    .
    .

  2. #17
    Stratege von Qart Hadasht Avatar von Hamilkar Barkas
    Registriert seit
    13.12.10
    Beiträge
    9.651
    Kann man sich bei realen Startpositionen nicht wirklich aussuchen. Gao liegt nun mal am Niger und der fließt in weiten Strecken durch Wüste Nördlich davon ist die Sahara, also da ist sowieso Ebbe mit Grün.

    Bin trotzdem überzeugt, dass Gao ein großes Potential hat. Sehen wir uns die Umgebung doch einmal an:

    5 x Schwemmland (das eine unter der Übersichtskarte ist glaub ich auch eins)
    5 x Zucker
    1 x Weizen

    Das alles am Fluß, da kann man schon einiges an Nahrung herausholen und das auch noch relativ früh. Durch den Gold-boost von Zucker kann man (zumindest zum wachsen) das Schwemmland erst mal mit Bauernhöfen ausstadten.

    3 x Hügel (1 davon auch noch Gold)
    1 x Elefant
    3 x Ebene

    Da siehts mit der Produktion auch nicht gar so schlecht aus.

    Lieber wär mir gewesen, wenn der Berg ein Feld weiter links und damit unmittelbar an der Stadt gewesen wär (Observatorium) aber man kann halt nicht alles haben Ein direkt angrenzendes Wüstenfeld erlaubt Sonnenkraft, so dass in Gao - wenn ich grad nichts übersehe - alle möglichen Kraftwerke gebaut werden können! Noch weiß ich ja auch nicht, ob in der Wüste nicht noch irgend wo Öl/Aluminium/Uran/Eisen/Kohle auftaucht.

    Also Alles in Allem bin ich mit der Startposition mehr als zufrieden. Wir werden ja sehen ...

  3. #18
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    21.12.10
    Beiträge
    61
    Erstmal:

    Zitat Zitat von Hamilkar Barkas Beitrag anzeigen
    Kann man sich bei realen Startpositionen nicht wirklich aussuchen. Gao liegt nun mal am Niger und der fließt in weiten Strecken durch Wüste Nördlich davon ist die Sahara, also da ist sowieso Ebbe mit Grün.

    Bin trotzdem überzeugt, dass Gao ein großes Potential hat. Sehen wir uns die Umgebung doch einmal an:

    5 x Schwemmland (das eine unter der Übersichtskarte ist glaub ich auch eins)
    5 x Zucker
    1 x Weizen

    Das alles am Fluß, da kann man schon einiges an Nahrung herausholen und das auch noch relativ früh. Durch den Gold-boost von Zucker kann man (zumindest zum wachsen) das Schwemmland erst mal mit Bauernhöfen ausstadten.

    3 x Hügel (1 davon auch noch Gold)
    1 x Elefant
    3 x Ebene

    Da siehts mit der Produktion auch nicht gar so schlecht aus.

    Lieber wär mir gewesen, wenn der Berg ein Feld weiter links und damit unmittelbar an der Stadt gewesen wär (Observatorium) aber man kann halt nicht alles haben Ein direkt angrenzendes Wüstenfeld erlaubt Sonnenkraft, so dass in Gao - wenn ich grad nichts übersehe - alle möglichen Kraftwerke gebaut werden können! Noch weiß ich ja auch nicht, ob in der Wüste nicht noch irgend wo Öl/Aluminium/Uran/Eisen/Kohle auftaucht.

    Also Alles in Allem bin ich mit der Startposition mehr als zufrieden. Wir werden ja sehen ...
    Hätte man mit dem Siedler nicht ein Feld nach Osten an den Berg ranziehen können? Du verlierst dann zwar 2 Zucker bekämst aber dafür das Silber/Marmor(?) auf dem Berg nordöstlich von Gua dazu und lägst am Berg. Ich hätte das glaube ich gemacht, wenn es Marmor ist erst recht ...
    (BTW: Mal ein Screeny mit Resanzeige wäre gut )

    Ansonsten finde ich die Position auch sehr gut, Nahrungsprobleme sollten durch das Schwemmland und Zucker (+1& mit der Plantage) keine aufkommen, Produktion ist ok und Gold auch zur Genüge ... was will man mehr? Die unnützen Wüstenfelder sind dann auch nicht so schlimm ...

  4. #19
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    20.01.11
    Beiträge
    37
    Ich lese auch gespannt mit! Würde mich aber auch über eine eingeschaltete Ress Anzeige freuen

  5. #20
    Stratege von Qart Hadasht Avatar von Hamilkar Barkas
    Registriert seit
    13.12.10
    Beiträge
    9.651
    Zitat Zitat von MadSkunky Beitrag anzeigen
    Erstmal:



    Hätte man mit dem Siedler nicht ein Feld nach Osten an den Berg ranziehen können? Du verlierst dann zwar 2 Zucker bekämst aber dafür das Silber/Marmor(?) auf dem Berg nordöstlich von Gua dazu und lägst am Berg. Ich hätte das glaube ich gemacht, wenn es Marmor ist erst recht ...
    (BTW: Mal ein Screeny mit Resanzeige wäre gut )

    Ansonsten finde ich die Position auch sehr gut, Nahrungsprobleme sollten durch das Schwemmland und Zucker (+1& mit der Plantage) keine aufkommen, Produktion ist ok und Gold auch zur Genüge ... was will man mehr? Die unnützen Wüstenfelder sind dann auch nicht so schlimm ...
    Zitat Zitat von GODMOni Beitrag anzeigen
    Ich lese auch gespannt mit! Würde mich aber auch über eine eingeschaltete Ress Anzeige freuen
    Erstmal Danke für euer Interesse.

    Was die Platzierung betrifft, hab ich das Marmorfeld erst in Runde 38 (als ich den 2.Späher nach Nordosten schickte) entdeckt. Ich hab mir sowieso vorgenommen keine Neustarts aus Speicherständen zu machen, nur weil etwas schief geht. Wär ich gleich zu Anfang mit dem Krieger in die Hügel gezogen ... War aber wohl zu geblendet von Zucker, Gold und Elfenbein

    Was die Ressourcen-Anzeige betrifft geb ich euch recht. Mir ist beim hochladen selber aufgefallen, dass mir auch zusätzlich Überblicke fehlen, bin immer viel zu nahe herangezoomt. Werd ich in Zukunft beachten. Hab allerdings am ersten Abend gleich bis ich glaub Runde 92 durchgespielt und wir stehen grad bei Runde 71. Wird also noch ein wenig dauern.

    Gleich mal eine Frage an alle, die es wissen müssten: warum kann ich eigentlich nicht gleich die .tag files die vom Spiel erzeugt werden hochladen? Muß alles erst in .jpg konvertieren und das kostet unnötig Zeit. Vor allem hatte ich nicht mal ein Programm zu Hause, das dies konnte und mußte mir erst eins runterladen (das ist allerdings wieder nur mein Kaffee).

    Ansonsten muß ich sagen, dass es zwar noch mehr Aufwand ist, als ich befürchtet hatte. Aber zur Zeit machts mir noch richtig Spaß! Am Abend kommt sicher noch ein Update. Vieleicht find ich ja zwischendurch noch die Zeit ein wenig über die Strategie zu plaudern.

  6. #21
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    21.12.10
    Beiträge
    61
    Zitat Zitat von Hamilkar Barkas Beitrag anzeigen
    Erstmal Danke für euer Interesse.

    Was die Platzierung betrifft, hab ich das Marmorfeld erst in Runde 38 (als ich den 2.Späher nach Nordosten schickte) entdeckt. Ich hab mir sowieso vorgenommen keine Neustarts aus Speicherständen zu machen, nur weil etwas schief geht. Wär ich gleich zu Anfang mit dem Krieger in die Hügel gezogen ... War aber wohl zu geblendet von Zucker, Gold und Elfenbein
    Nichts zu danken, du hast ja die Arbeit mit der Story, wir dafür das Vergnügen

    Ich habe schon auch mitbekommen, dass du das Marmor erst spät "entdeckt" hast, aber gleich beim ersten Post kam mir der Gedanke mit dem Zug zum Berg ... ich bin eben ein Observatorium-Fanboy

    Zitat Zitat von Hamilkar Barkas Beitrag anzeigen
    Was die Ressourcen-Anzeige betrifft geb ich euch recht. Mir ist beim hochladen selber aufgefallen, dass mir auch zusätzlich Überblicke fehlen, bin immer viel zu nahe herangezoomt. Werd ich in Zukunft beachten. Hab allerdings am ersten Abend gleich bis ich glaub Runde 92 durchgespielt und wir stehen grad bei Runde 71. Wird also noch ein wenig dauern.

    Gleich mal eine Frage an alle, die es wissen müssten: warum kann ich eigentlich nicht gleich die .tag files die vom Spiel erzeugt werden hochladen? Muß alles erst in .jpg konvertieren und das kostet unnötig Zeit. Vor allem hatte ich nicht mal ein Programm zu Hause, das dies konnte und mußte mir erst eins runterladen (das ist allerdings wieder nur mein Kaffee).

    Ansonsten muß ich sagen, dass es zwar noch mehr Aufwand ist, als ich befürchtet hatte. Aber zur Zeit machts mir noch richtig Spaß! Am Abend kommt sicher noch ein Update. Vieleicht find ich ja zwischendurch noch die Zeit ein wenig über die Strategie zu plaudern.
    Mit den Screenshots kann ich nicht wirklich helfen, ich habe meine sowieso konvertiert, da ich sie auch beschnitten habe. Bei einer Story ist das aber wohl zu viel Aufwand, kann ich verstehen.

    Ich warte gespannt auf die Fortsetzung ...

  7. #22
    Stratege von Qart Hadasht Avatar von Hamilkar Barkas
    Registriert seit
    13.12.10
    Beiträge
    9.651
    Und hier die versprochene Fortsetzung.


    In diesen Tagen weilte ein Gast aus fernen Landen in Gao. Pythagoras, ein gelehrter Grieche, bereiste die bekannte Welt die er in seiner Zunge Oikumene nannte. Er war sogar an einem Abend Ehrengast eines Festes, welches Askaiya hatte ausrichten lassen. Askaiya hatte ihn tief ins Gespräch gezogen und, wie Pythagoras Shahari später anvertraute, ein Gefühl hinterlassen, als ob der Blick des Herrschers sein Innerstes ausgelotet hätte. Es war weder angenehm, noch unangenehm, weder bedrohlich, noch freundlich gewesen, meinte er. „Ein Blick wie die Lohen eines Tempelfeuers. Rein und würzig, alles verzehrend, alles erhellend. Ich weis nicht - ich glaub ich rede wirr. Es hat mir lediglich das Gefühl gegeben, neben diesem Mann klein und unbedeutend zu sein. Geborgen ja, wenn er das wollte, aber nackt und bloß und völlig hilflos, sollte ich jemals seinen Unwillen erregen.“ Er nahm einen tiefen Zug aus der Schale und schaute versonnen auf die Umrisse von Shaharis Körper, der sich im Abendlicht durch ihr linnenes Gewand abzeichnete. „Ich mag es nicht, mich klein und unbedeutend zu fühlen. Ganz und gar nicht.“ „Aber das bist Du doch auch nicht, mein Lieber.“ „Shahari beugte sich über Pythagoras, strich ihm langsam um den Bart und hauchte ihm einen neckischen Kuss auf die Stirn. „Zumindest jetzt noch nicht,“ grinste sie und zog ihn in Richtung der weichen Felle.

    Ein paar Tage darauf, Pythagoras war wieder weitergezogen, nahm Shahari ihren ganzen Mut zusammen und begab sich zum Herrn der Songhai. „Er hat mir viel von den Sitten und Bräuchen der Länder, die er bereist hatte, berichtet. Und so manches über deren inneren Zustände. Es fällt mir schwer es auszusprechen, aber nach Pythagoras Einschätzung haben wir Songhai von allen Völkern die er kennt am wenigsten zu Lachen. Nirgends ist die Zufriedenheit der einfachen Menschen so schlecht wie bei uns.“ Jetzt war es heraußen und Shahari musste sich dazu zwingen den Blick vor Askaiya nicht zu senken. Doch Askaiya wirkte nicht wütend oder verletzt, nur nachdenklich. „Ich weiß, Shahari. Pythagoras machte auf mich den Eindruck eines Mannes, der weiß wovon er spricht. Vielleicht wird es ja besser, wenn die neuen Siedler das Meer erreichen und endlich die zweite Stadt gründen. Es müsste jeden Tag so weit sein. Oder wenn wir endlich das Erz aus dem Nordhügeln abbauen können. Wie haben die Ältesten es noch genannt?“ „Gold, mein Herr. Sie nannten es Gold.“


    Bild

    Die frohe Kunde der Gründung der neuen Stadt, sie sollte auf Askaiyas Geheiß TIMBUKTU genannt werden, wurde durch die Schreckensnachricht, dass sich unmittelbar an den neuen Grenzen ein Barbarenlager befand, überschattet. Ashanti beorderte den zweiten Kriegertrupp, der sich im Norden auf Barbarensuche befand, umgehend nach Timbuktu. Askaiya machte sich allerdings wenig Sorgen um die neue Siedlung und Ashanti gab ihm dabei recht. Ja, währen sie am Hinweg überfallen worden, wäre das ganze Projekt der Stadtgründung gescheitert. So waren sie jedoch in ihren Hütten relativ sicher. Nach dem Vorbild von Gao hatten die Siedler allerhand Wurfgeschosse gesammelt, die sie jetzt bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf das Lager der Barbaren niederregnen ließen. Es war zwar ein mit Bögen bewaffneter Spähtrupp der Russen in unmittelbarer Nähe von Timbuktu gesichtet worden, doch schienen sie den Songhai nicht zur Hilfe kommen zu wollen. Als Askaiya dies vernahm machte er ein grimmiges Gesicht, sagte jedoch nichts dazu.

    Bild

    „Wir brauchen dringend eine Möglichkeit Informationen genau so lagern zu können wie Getreide in Tontöpfen. Es wird langsam aussichtslos die Fülle an Wissen und Wissenswerten immer im Kopf zu behalten“ „Ich dachte, Du vergisst nie etwas Shahari. Zumindest nicht, wenn man sich einmal einen harmlosen Scherz erlaubt hat,“ stichelte Ashanti. „Pffhh, harmlosen Scherz nennst Du das, wenn Du Kira ...“ „Gebt endlich Ruhe ihr zwei Streithähne! Macht das unter euch aus, aber dann, wenn ich euch nicht hören kann! Wie kommst Du jetzt auf so eine Idee, Shahari. Wissen einlagern, wie stellst Du Dir das vor?“ „Erinnerst Du Dich noch an Pythagoras und seine Forschungen? Er tat sehr geheimnisvoll und als ich ihn einmal darauf ansprach redete er um den heißen Brei herum, aber ich bin mir sicher beobachtet zu haben, wie er Ornamente auf eine geschabte Tierhaut malte. Und diese Ornamente hatten bestimmte Bedeutungen, als würden sie eine Geschichte erzählen. Ich bin mir da ganz sicher. Immer bevor er mir Fakten nannte, konnte ich beobachten wie er verstohlen bestimmte Bereiche der Tierhaut betrachtete. Es war, als könne er Worte malen und das gemalte wieder zu Worten formen.“ Shaharis Wangen glühten als sie dies erzählte und Askaiya erkannte wie wichtig diese Idee sein könnte, für sie, aber auch für das ganze Volk der Songhai. „Dies mache ich zu Deiner Aufgabe, Shahari: Entwickle solch ein System! Du kannst Dir dazu aussuchen, wen immer Du brauchst. Es ist mir wichtig, dass wir darin schnelle Fortschritte machen.

    Bild

    So, das war zwar nur ein kurzes Update, aber zu mehr bin ich nicht gekommen. Jetzt fehlt allerdings nicht mehr viel und ich kann endlich mal weiterspielen
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

  8. #23
    Stratege von Qart Hadasht Avatar von Hamilkar Barkas
    Registriert seit
    13.12.10
    Beiträge
    9.651
    Hier nun doch ein paar Übersichten! Hab wieder einmal nicht richtig nachgedacht, sonst wär ich gleich auf die Idee gekommen ein SAV aufzumachen Ach ja, für alle die Civ5 noch nicht haben hab ich die UU u. UB der Songhai auch drabgehängt.

    Bild

    Bild

    Bild

    Bild
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

  9. #24
    Stratege von Qart Hadasht Avatar von Hamilkar Barkas
    Registriert seit
    13.12.10
    Beiträge
    9.651
    Die Sonne hatte den jungen Ziegenhirten schläfrig gemach. Die niedrigen Büsche spendeten kaum Schatten und so versuchte der Junge den Kopf direkt darunter zu schieben. Viel half es nicht, zumal auch noch lästige Fliegen immer wieder dieselben Stellen an seinen Füssen kitzelten. Plötzlich schreckte er hoch. Irgendetwas hatte seine Ziegen beunruhigt und lange Erfahrung ließ ihn nach Schakalen oder – viel schlimmer – Hyänen Ausschau halten. Doch er sah nur eine Staubwolke aus dem Südosten. Während er noch beobachtete wie sie wuchs und sich langsam schemenhafte Gestalten unter ihr abzeichneten, hörte er lautes Rufen aus Richtung Stadt. Der Junge blickte zurück und sah von Weitem wie eine regelrechte Prozession aus der Stadt heraus drängte. Allen voran ging der Herr Askaiya, umgeben von Ashanti und Shahari. Stolz sah er, dass sich sein Onkel Onanga wie selbstverständlich unter ihnen bewegte und sich mit dem Herrscher angeregt unterhielt. Onanga war schon immer gut darin gewesen Hütten oder Ställe zu bauen, oder Brunnen zu graben. Er hatte ein gutes Einkommen daraus bezogen, dass er Anderen beim Hausbau half oder, wenn sie es sich leisten konnten, ihnen dieses auch mit seinen Freunden allein fertigstellte. Jetzt jedoch stand er dem Bau der „Hängenden Steine“ vor und alle nannten ihn nur noch den Baumeister.
    Der Junge wandte den Blick wieder der Staubwolke zu. Nun konnte man sehen, dass viele Menschen und noch mehr Eseln den Niger herauf kamen. Viel mehr, als normalerweise aus Ile Ife oder Kinshasa zum Handeln kamen. Und man konnte erkennen, dass sie keine Lasten trugen, sondern an langen Seilen eine Art Floß mit etwas Großem darauf den Fluß herauftreidelten. Gedankenverloren kratzte er sich am Hintern, während er überlegte was all die Oberen von Gao dazu gebracht hatte, der Karawane entgegenzugehen. Gern wäre er seinem Onkel nachgelaufen, doch Pflichtgefühl (und Angst vor der Strafe) ließen ihn bei seinen Tieren ausharren.

    Als es an der Zeit war, trieb er die kleine Herde durch die Flussauen heim und schloss die Gatter sorgfältig. Sein Magen verlangte, dass er sofort nach Hause gehen sollte, aber die Neugier obsiegte und er lief ins Zentrum von Gao. Er war noch klein und so versperrten ihm die Hütten den Blick, doch als er am Rand des Großen Platzes aus den Häuserreihen hervortrat blieb er wie angewurzelt stehen. Sein Kinn sank in Richtung Brust und er musste sich mehrmals über die Augen wischen ehe er ihnen traute. Vor ihm ragte, so hoch wie drei Männer, ein völlig glatter, ganz ebenmäßiger Stein auf. Die Kanten waren leicht geneigt und ganz oben lief er spitz zusammen. Die Seiten waren über und über mit Bildern versehen, an denen der kleine Ziegenhirte sich gar nicht satt sehen konnte. Das war bestimmt das Allerschönste, was er je zu Gesicht bekommen hatte! „Sie haben es aus Ile Ife gebracht,“ sagte Onanga und legte dem Jungen die Hand auf die Schulter. „Askaiya hat es dort bestellt. Ein wirklich schönes Stück Arbeit. Sieh es Dir genau an. Komm, leg die Hand drauf und fühle wie glatt es ist!“ „Wie macht man das?“ fragte der Kleine. „Eines Tages werd ich es Dir zeigen“, meinte sein Onkel.


    Bild

    Ein Bote von Ubuntu brachte uns die Kunde von Temüdschin, dem Dshingis-Kahn der Mongolen...

    Bild
    Achtung Spoiler:
    Bild


    ...während unsere Späher auf Bismark, dem Herrscher der Deutschen gestoßen waren.


    Bild
    Achtung Spoiler:
    Bild
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Geändert von Hamilkar Barkas (04. Februar 2011 um 09:40 Uhr)

  10. #25
    Stratege von Qart Hadasht Avatar von Hamilkar Barkas
    Registriert seit
    13.12.10
    Beiträge
    9.651
    In der Zwischenzeit hatte sich die Lage in Timbuktu weiter verschärft. Vor der Küste war ein fremdartiges Gefährt mit wilden Korsaren aufgetaucht, die den Strand unsicher machten. Den Göttern sei Dank waren die Krieger aus Gao endlich eingetroffen und nahmen sich des Barbarenlagers an. Timbuktu selbst versuchte indes das Korsaren-Gefährt auf Abstand zu halten.
    „Inkret Bashi erzählt, das Gefährt sieht weniger wie ein Floß aus, sondern eher wie ein überdimensionaler Baumstamm, aber innen hohl und mit einer langen, senkrecht aufgerichteten Stange, an dem ein sehr großes Tuch aufgespannt ist. Fähiger Mann übrigens, dieser Inkret Bashi. Solltest Du im Auge behalten, Askaiya. Scheint so, als würden die meisten in Timbuktu seinen Rat suchen, wenn Schwieriges oder Außergewöhnliches ansteht.“ Ashanti hielt in seinem Bericht inne um einen herzhaften Biss vom Braten zu nehmen. „Wie geht’s eigentlich mit dem Götterkalender voran?“ fragte er, während ihm Bratensaft vom Bart tropfte. „Nicht so schnell wie ich gerne hätte“, bekannte Askaiya. „Onanga ist wirklich gut und ohne ihn wären wir wahrscheinlich schon längst gescheitert. Er versteht es die Männer zu einer Einheit zusammenzuschweißen und ihnen Kraftakte abzuverlangen, die sie sich selbst nie zugetraut hätten. Aber er kann auch keine Wunder wirken. Wir haben einfach zu wenig Monolithen in der Umgebung und so muss er sie aus dem Gebirge brechen. Das ist Knochenarbeit. Neulich ist eines der Dinger umgefallen und hat einen der Arbeiter erschlagen. Und als wäre das nicht schlimm genug ist der Stein auch noch geborsten! Jetzt glauben viele der Arbeiter, dass böse Geister den Bau behindern wollen und haben Angst weiter zu machen.“ „Was willst Du unternehmen?“ „Es wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben als selbst an Ort und Stelle nach dem Rechten zu sehen.“

    Askaiya hatte den Männern befohlen im Lager zurückzubleiben. Allein und nur mit einem Lendenschurz bekleidet stieg er langsam bergauf. Er hatte den ganzen gestrigen Tag gefastet und meditiert. Nun war sein Geist klar und auf seine Aufgabe fokussiert. Der Bau der „Hängenden Steine“ war eine heilige Handlung zur höheren Ehre der Götter. Alles was dies behinderte war dämonischen Ursprungs und musste mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden. Fast zwei Stunden brauchte er für den Weg zu der Unfallstelle, für den man normalerweise vielleicht 20 Minuten zu gehen hatte. Er hatte es nicht eilig. Askaiya nahm alles um sich herum aufmerksam wahr, ohne seinen Geist an irgendetwas haften zu lassen. Er wartete auf eine Eingebung der Götter. Und dann sah er es! Eins in Höhe seiner Knie, eines in Hauptes Höhe und eines in etwa der Höhe, die er mit ausgestreckten Armen erreichen konnte. Askaiya wusste, dass da noch mehr waren. Insgesamt Sieben mussten es sein. Der Herrscher betrachtete sie aus unmittelbarer Nähe, jedoch ohne sie zu berühren. Er roch daran, dann war er sich sicher. Sie waren sehr klein, aber er konnte die verderbte Macht die sie ausstrahlten fast körperlich spüren. Langsam und aufmerksam ging er Rückwerts. Dann wandte er sich um und ging raschen Schrittes zum Lager zurück. Er nahm Onanga zur Seite und teilte ihm seine Entdeckung mit. „Es sind die Zeichen des Siebengehörnten mit Menschenblut gemalt! Onanga, wir haben einen Verräter unter uns!“ Der Angesprochene erbleichte, hatte sich aber soweit unter Kontrolle, dass die entfernter Stehenden nichts von seiner Bestürzung bemerkten. „Was können wir tun? Wie sollen wir so einem Fluch entgegentreten? Ich kann nicht glauben, dass ein Songhai so tief sinken kann, sich so erniedrigt, dass … ich will es einfach nicht glauben!“ „Ja, es ist schwer vorstellbar, aber wir dürfen die Augen nicht vor den Tatsachen verschließen! Schick die Arbeiter vorerst nach Hause. Um diesen Zauber zu brechen benötige ich Ingredienzien, die in Gao nicht zu finden sind."
    Noch in derselben Nacht schickte Askaiya einen vertrauenswürdigen Mann nach Westen. Er sollte ihm eine gehörige Portion der Pflanzen bringen, die nahe der Oase in großen Massen wuchs. Nur mit ihrer Hilfe würde er den Bann brechen können.
    Onanga geleitete Askaiya und Thanit, die Hauptfau des Herrschers, seine Große Gemahlin und Herrin über sein Harem bis knapp außer Sichtweite der Unglücksstelle. Beide hatten Gewänder aus jungfräulichem Linnen angelegt und trugen mehrere Schalen mit dem Räucherwerk aus der westlichen Oase. Onanga hatte keinerlei Ahnung was die Beiden zu tun gedachten, nur, dass zur Bannung des bösen Zaubers sowohl männliche als auch weibliche Magie vonnöten war. Er musste fast den ganzen Tag auf ihre Rückkehr harren. Gelegentlich trug ihm der Wind den Geruch des Harzes in die Nase, manchmal vernahm er leisen Gesang, ohne dass er die Worte verstehen konnte. Als sie zurückkehrten ging Askaiya einfach wortlos an ihm vorbei. Thanit blieb jedoch vor ihm stehen, lächelte flüchtig und sprach ihn mit ihrer sanften Stimme an. „Begib Dich nun mit Deinen Männern zu der Stelle, die ich dir gestern gezeigt habe. Dort wirst Du gesundes Gestein vorfinden. Wir konnten dies hier reinigen, aber ich halte es für besser, wenn ihr die Stelle meidet, bis das Große Projekt vollendet ist.“


    Bild

    Die magische Handlung Askaiyas und seiner Großen Gemahlin hatten offensichtlich das Wohlwollen der Götter nach sich gezogen. Die Songhai schienen unter dem Schutz ihrer Götter unbesiegbar. Sowohl vor Timbuktu als auch im weit entfernten Land unter Indien besiegten die songhalesischen Krieger die Barbaren und plünderten ihre Lager. Im Land jenseits der Osmanen und der Babylonier erfochten die Späher der Songhai ebenfalls einen großen Sieg, wenn auch die unwürdigen Griechen die von uns fast aufgeriebenen Barbaren überrannten und uns so um unsere wohlverdiente Beute brachten. Ubuntus Männer waren jetzt in der ganzen bekannten Welt als „Ubuntus Löwen“ bekannt und auf anraten Ashantis führte Askaiya eine erste Heeresreform durch. Die im Süden Timbuktus erfolgreichen Krieger wurden fortan als 1.Gao-Krieger bezeichnet, während die Späher zu Ehren ihres Erfolges in 1. Adler umbenannt wurden.

    Durch die erfokgreichen Plünderungen war genug Reichtum in den Besitz der Songhai gelangt, dass Askaiya die Landnahme der beiden Hügel im Norden einleiten konnte. Gleichzeitig stellte der Bautrup die erste Zuckerplantage bei Gao fertig und so konnte auch der Bau der Goldmiene unverzüglich in Angriff genommen werden. All dies hob die Stimmung im Land der Songhai und allenthalben sah man die Menschen feiern.

    Bild

    Bild

    Bild
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Geändert von Hamilkar Barkas (04. Februar 2011 um 14:04 Uhr)

  11. #26
    Stratege von Qart Hadasht Avatar von Hamilkar Barkas
    Registriert seit
    13.12.10
    Beiträge
    9.651
    „Darf ich Dir Asuf und Bashti vorstellen, mein Herr.“ Shahari winkte einem jungen Mann und ein etwa gleichaltriges Mädchen zu sich heran. Beide traten vor Askaiya und verbeugten sich tief. Der Herr der Songhai merkte ihre Scheu, aber auch die Blicke mit denen sie Shahari bedachten und die mehr als bloß kindliche Verehrung ausdrückten. Beide hielten in Stoff gehüllte Gegenstände in den Armen, welche sie Askaiya darboten. „Wir haben es geschafft“, sagte Shahari und nun war ihrer Stimme auch anzumerken wie aufgeregt sie wirkte. Sie griff den Gegenstand aus Bashtis Hand, wickelte ihn aus dem Leinen und breitete die geschabte Tierhaut auf Askaiyas Tisch aus. Diese war über und über mit eigenartigen Zeichen bemalt. Askaiya, der die Haut eingehend betrachtete, bemerkte, dass sich bestimmte Zeichen in unregelmäßigen Abständen wiederholten. Natürlich wusste er sofort, was er da in Händen hielt und sein Lächeln war breit, sein Gesicht freudenstrahlend, als er in Shaharis Antlitz blickte. Auch diese strahlte nun über das ganze Gesicht und plötzlich brachen Beide in herzhaftes Lachen aus. Bashti und Asuf wirkten ob der plötzlichen Heiterkeit noch verlegener als zuvor. Das Mädchen senkte den Blick und verbarg ihre Hände hinter dem Rücken, während Asuf die seinen immer noch ausgestreckt vor sich hielt. „Und was hast Du schönes für uns gebracht?“ Askaiya nahm den Jungen den Gegenstand aus den Armen, die dieser dankbar sinken ließ, und wickelte ihn aus. Es handelte sich um ein flaches Holzkästchen, an den Seiten mit Ledernen Scharnieren versehen. Er öffnete es und sah, dass beide Hälften mit glattgestrichenem Wachs gefüllt waren. Fragend sah er auf Shahari. „Das ist ganz allein Asufs Erfindung. Tierhäute sind teuer und nicht alles was aufzuzeichnen interessant wäre lohnt die Ausgaben dafür. Außerdem kann man auf ihnen wunderbar üben. Schau her, ich schreibe jetzt hier „Asufs tolle Erfindung“ und mit diesem glatten Holzstück fahre ich über die Wachstafel – so – und, wie Du siehst, alles ist wie vorher und man kann es wiederverwenden. Ausserdem stellt es eine Zusätzliche Einkommensquelle für unsere Imker dar, die nach der Fertigstellung der Zuckerplantage Honig fast nur noch zu medizinischen Zwecken verkaufen können." „Du musst mir das ganze genau erklären und ich möchte das natürlich ebenfalls lernen.“ „Das wird Bashti übernehmen. Sie hat eine natürliche Begabung dafür.“ Auf einen Wink Shaharis verließen die jungen Leute den Raum. „Überhaupt möchte ich Dir sagen, dass ich ohne die Hilfe der Beiden noch lange nicht fertig wäre. Sie sind von großem Nutzen für mich gewesen und ich bin mir sicher, dass wir noch viel von ihnen erwarten können.“


    Bild



    Die 1.Adler trafen im hohen Norden auf die Stadt Helsinki.


    Bild



    „Wir müssen dringend etwas unternehmen!“ Ashanti lag Askaiya schon lange damit in den Ohren, aber jetzt konnte er sich seinem Anliegen nicht mehr verschließen. „Alle Berichte die unsere Männer aus entfernten Ländern zu uns schicken zeigen uns, dass wir Waffentechnisch weit zurückliegen. Sie berichten von Speeren mit „metallenen“ Spitzen. Was immer das auch sein mag. Aber so was brauchen wir auch, sonst werden wir über Kurz oder Lang überrollt. Auch Bögen, so wie Ali Ber sie benutzt wären eine feine Sache, aber meiner Meinung nach ist dieses „Metall-Dings“ wichtiger. Ubuntu berichtete Letztens sogar davon, dass er Krieger mit kleinen Blättchen von diesen Dingern auf der Kleidung gesehen hat. Da ist mit unseren Waffen nur schwer durchzukommen.“ „Na na, die können ja nicht von Kopf bis Fuß in diesen „Metall“ stecken. Unsere Männer werden schon eine Stelle zum Zuschlagen finden. – Aber ich weiß was Du meinst – und ich bin Deiner Ansicht. Auch wenn unsere wahre Kraft von den Göttern kommt, werden sie nur demjenigen beistehen, der alles in seiner Macht stehende getan hat um sich selbst zu helfen. Nur wenn wir uns effektiv wehren können, werden wir andere Völker davon abhalten, uns als leichte Beute zu betrachten. Ich werde unverzüglich Forschungen auf diesem Gebiet in die Wege leiten.“


    Bild



    Ubuntus Bericht von der Entdeckung Hanois erreicht Gao. Shahari war etwas besorgt über die Nachricht, dass Siam keinen freien Durchzug gewähren wollte. Sie berichtete Askaiya, dass Ubuntu beschlossen habe erst einmal durch die Berge einen Weg nach Norden zu suchen.


    Bild

    Askaiya führte seine engsten Berater, Ashanti, Shahari und Thanit in sein Arbeitszimmer. Staunend betrachteten sie ein aus Lehm geformtes Modell der Stadt Gao. „Asuf hat es für mich gefertigt. Du hattest recht Shahari, der Junge hat großes Potential.“ Er holte eine Pergamentrolle hervor und breitete sie neben dem Modell aus. „Wie Du siehst, hat auch Bashti ihre Arbeit gut gemacht. Wenn auch Thanit viel schneller und besser gelernt hat als ich. Von nun an will ich, dass jeder der mit der Staatsführung zu tun hat, lesen und schreiben lernt.“ Er sah schmunzelnd auf Ashanti. „Das heißt, mein Freund, dass ich Dir heute noch Bashti vorbeischicken werde. Keine Wiederrede! Es ist unumgänglich. Und dass Du Dich benimmst! Verstanden? Um es deutlich zu sagen, lass die Finger von der Kleinen!“ Ashanti murmelte etwas in seinen Bart, aber wohlweislich so leise, dass niemand etwas verstehen konnte. „Der wahre Grund für unser heutiges Treffen ist ein Vorhaben, an dem ich schon lange arbeite. Die Verwaltung von Gao und Timbuktu ist, so wie sie ist, nicht mehr zu bewältigen. Alles landet immer auf meinem Tisch und, auch wenn ich weiß wie viel ihr mir abnehmt, das muss sich ändern. Ich habe daher beschlossen Gao und Timbuktu in Bezirke aufzuteilen und sie im Wesentlichen von den Oberhäuptern der wichtigsten Sippen dort verwalten zu lassen. Sie sollen nach altem Brauch richten und nur wenn es zu Komplikationen kommt die nächst höhere Ebene anrufen. Als Reichs-Wesir und direkten Stellvertreter ernenne ich Dich Thanit. Keine Wiederrede, Dein Weitblick und Deine sanfte Art sind wie geschaffen für dieses Amt. Außerdem weiß ich, dass Du auch mit aller Strenge vorgehen kannst, wenn es der Strenge bedarf. Als Emir von Timbuktu ernenne ich Inkret Bashi. Ich habe ihn, nachdem du ihn mir empfohlen hast Ashanti, eingehend beobachtet. Er ist klug, vorausschauend, gerecht und loyal.“ „Er ist eine gute Wahl, davon bin ich überzeugt.“ „Einen Emir für Gao habe ich zurzeit noch nicht gefunden, aber ich denke, dass Du Thanit dies einstweilen mit übernehmen kannst.“

    Der kleine Ziegenhirte versuchte vergebens durch die Masse an Menschen, die sich am Großen Platz drängten, irgendetwas zu sehen. Er hatte schon mehrmals versucht sich zwischen den Erwachsenen hindurchzuschlängeln, aber sie standen so dicht, dass er sich nur schmerzhafte Knüffe und Kopfnüsse eingehandelt hatte. Der Letzte hatte ihm gar einen Tritt in den Hintern verpasst, so dass er jetzt schmollend an einer Hauswand lehnte und sich das schmerzende Hinterteil rieb. Doch dann kam ihm die rettende Idee. Bähende kletterte er an den Gerüstsprossen des Lehmbaus auf das Dach und hatte nun einen ungehinderten Blick auf das geschehen. Das Rutengerüst unter der Lehmschicht knirschte verdächtig, aber das Gewicht des Jungen war einfach nicht hoch genug, um das Dach zum Einsturz zu bringen. In der Mitte des Platzes, direkt unter dem Monument, war ein großer Stuhl aufgestellt worden auf dem Askaiya Platz genommen hatte. Vor ihm knieten die Oberhäupter der großen Sippen Gao’s und Timbuktu’s. Der Ziegenhirt konnte nicht verstehen was gesprochen wurde, doch nachdem sie einzeln vor dem Herrscher getreten, sich vor ihm verbeugt und er ihnen die Hände aufs Haupt gelegt hatte, bildeten sie eine Gasse und der Junge sah Thanit und einen Mann, den er noch nie gesehen hatte, auf Askaiya zuschreiten. Dies musste wohl Inkret Bashi sein, von dem Onanga mit seinem Vater gesprochen hatte. Zuerst vollführte der mann die Zeremonie, danach die Große Gemahlin. Diese stellte sich dann Askaiya zur Seite und gemeinsam mit Inkret Bashi, Ashanti und Shahari, gefolgt von den neuen Würdenträgern, verließen sie, unter lautem Jubel der Massen, den Platz.

    Bild
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

  12. #27
    Stratege von Qart Hadasht Avatar von Hamilkar Barkas
    Registriert seit
    13.12.10
    Beiträge
    9.651
    Im Süden des Heimatkontinents war Ali Ber auf eine neue Stadt gestoßen. Mogadishu hieß die Songhai wirklich herzlich willkommen. Ali Ber schwärmte von der reich gedeckten Tafel und versicherte Shahari, dass Mogadishu, wenn es nötig sein sollte, Nahrung im Überfluss liefern könnte.

    Bild

    Inkret Bashi zum Emir von Timbuktu zu machen hatte sich als echten Glücksgriff erwiesen. Innerhalb weniger Monate hatte er die Verwaltung Timbuktus so reformiert, dass er Onanga viele Hilfskräfte zum Bau der „Hängenden Steine“ stellen konnte, ohne die örtlichen Vorhaben zu gefährden. Thanit übernahm das System auch für Gao und so wurde das Große Projekt spürbar beschleunigt.
    So kam es, dass Onanga eines Morgens im Jahre 2360 vor der Zeitenwende vor das Herrscherpaar trat und verkündete: „Es ist vollbracht!“ Gemeinsam begaben sich Askaiya und Thanit zur künftig heiligen Stätte. In ihrer Funktion als Mittler zwischen den Göttern und den Songhai vollführten sie Nächtens die geheimen Riten, die die Hängenden Steine, wie sie ab nun auch offiziell genannt wurden, mit Leben und Kraft erfüllten, sie allen Göttern der Songhai weihten und die auch fortan sicherstellen sollten, dass das Heiligtum seine Funktion als Ort der Voraussicht wahren konnte. Erst als am nächsten Morgen die ersten Sonnenstrahlen das Zentrum des Heiligtumes trafen, hob Askaiya die strenge Bewachung auf, die er seit dem perfiden Anschlag in den Bergen aufrechterhalten hatte. Von nun an würde sich das Heiligtum selber schützen und seine Kraft würde zur Glorie der Songhai beitragen. In der ganzen bekannten Welt verbreitete sich die Kunde von diesem kollektiven Kraftakt der Songhai und ihr Ansehen in der Gemeinschaft der Völker stieg beträchtlich. Onanga bekam den Titel Großer Baumeister verliehen und stand hoch in der Achtung von Herrscher und Volk.

    Bild

    Thanit jedoch hatte die Gefahr die von dem unbekannten Verräter ausging nie aus den Augen verloren. „Der Anschlag in den Bergen, so brutal und blasphemisch er auch gewesen ist, war vergleichsweise plump. Wir müssen jederzeit damit rechnen, dass der feige Verräter erneut zuschlägt. Ja wir können uns nicht einmal sicher sein, dass er das nicht schon getan hat.“ Askaiya sah seine Große Gemahlin ernst an. „Nichts kann den Hängenden Steinen jetzt noch etwas anhaben, dass weißt Du so gut wie ich. Glaubst Du nicht, dass wer immer das gewesen ist, längst aufgegeben hat und geflohen ist?“ „Nein. Du glaubst das ja selber nicht, ich kenne Dich doch.“ „Was also sollen wir Deiner Meinung nach tun, außer zu warten ob er erneut zuschlägt?“ „Wenn wir nur warten bis sein Anschlag sichtbar ist, kann es zu spät sein noch etwas Wirksames dagegen zu unternehmen. Wir müssen selbst die Initiative ergreifen und das Gesetz des Handelns auf unsere Seite bringen.“ „Und wie sollen wir das Deiner Meinung nach anstellen?“ „Was wir vor allem brauchen ist mehr Wissen. Wissen um profane Dinge genauso wie Wissen um alte Riten, die unseren Packt mit den Göttern stärken und Böses von uns fernhalten können. Daher solltest Du Shahari ausschicken um die alten Ruinen der vorgeschichtlichen Kulturen auf unserem Kontinent neu zu untersuchen. Die Männer die dies bisher taten hatten keine Ahnung von Schrift. Womöglich finden Sie ja alte Aufzeichnungen, die uns weiterhelfen.“ Askaiya blickte seine Hauptfrau bewundernd an. „Ich werde sogar noch einen Schritt weitergehen Thanit.“ Er rief den draußen wartenden Bediensteten zu: „Ruft nach Shahari und nach Onanga!“

    „… und deshalb wirst Du Shahari die Suche übernehmen. Für Dich Onanga habe ich eine neue Aufgabe. Wir werden einen sicheren Ort zur Aufbewahrung all der geheimen Schriften, die uns Shahari hoffentlich bald liefern wird, brauchen. Er muss groß und trocken und gut durchlüftet sein. Gleichzeitig soll er auch leicht zu verteidigen sein, denn die Geheimnisse die ich dort bewahren möchte dürfen nicht in falsche Hände fallen. Kommt setzt euch zu uns, wir sollten das genau durchsprechen.“

    Bild

    „Es war fürchterlich“, berichtete der Bote. „Südlich von Schanghai, einer Stadt der Chinesen, überfielen wir ein Barbarendorf. Der Kampf war hart und wir wurden zurückgeworfen. Die Feinde hatten jedoch noch schwerere Verluste hinnehmen müssen als wir. Daher murrten wir, als uns Ubuntu erst einmal unsere Wunden zu versorgen hieß. ‚Wir sind Ubuntus Löwen und keine Kleinkinder‘ riefen wir. ‚Niemals lassen wir uns das von so ein paar dahergelaufenen Bestien gefallen!‘ Und so stark war unser Zorn, dass sich Ubuntu schließlich umstimmen ließ. Also den Schild gehoben, die Axt in die Hand und durch den Dschungel den Hügel hinauf. Die Palisaden waren von unserem Angriff noch eingedrückt und ich sagte noch zu meinem Nebenmann wie gut es sei, dass wir nicht gewartet hatten bis sie die Zeit gefunden hätten dies zu reparieren. Also auf sie mit Gebrüll und im Handumdrehen hatten wir sie überwältigt und erschlagen. Beim plündern ließen wir, wie immer, keinen Stein auf dem Anderen und selbst die Reste der Palisaden rissen wir heraus um darunter nach Verwertbarem zu suchen. Ein Teil von uns war noch am Graben, ein Teil, diejenigen die schwerer verwundet gewesen waren, schlief schon und ein anderer Teil hatte sich über den Vorrat an vergorenen Getränken hergemacht, als wir aus dem Hinterhalt überfallen wurden. Ich war bei denen, die noch gruben und wir hatten, den Göttern sei Dank, unsere Waffen bei uns. Ubutu stand plötzlich in unsere Mitte und hieß uns einen Schildwall bilden. Wir hatten kaum unsere Schilde beisammen, immer schön der Linke den Schild vor dem Rechten, als sie auch schon da waren. Sie waren gut dreimal so viel wie wir und doch zerbarsten ihre Reihen an unserem Schildwall. Dann sammelten sie sich erneut und begannen selbst einen Schildwall zu bilden. Einige der Betrunkenen, die die noch laufen konnten, und ein paar von den nicht ganz so schwer Verwundeten verstärkten unsere Reihen. Ubuntu ließ uns zwei Reihen bilden, für mehr hatten wir einfach nicht genug Männer. Dann kamen sie. Der Aufprall der Schilde war fürchterlich und ich dachte schon, jetzt ist‘s vorbei. Doch unser Wall hielt und es begann das übliche Geschiebe. Während aus der zweiten Reihe die Hiebe von oben hernieder prasselten versuchten wir in der ersten Reihe die Gegner unter den Schilden zu treffen. Wir töteten viele der verfluchten Kerle, aber es schob sich immer ein Neuer in die entstandene Lücke. Plötzlich kam das Kommando Ubuntus ‚einen Schritt zurück‘ und wie wir es wohl schon tausendmal geübt hatten traten wir, geschlossen und ohne den Wall zu öffnen, einen Schritt nach hinten. Der Feind drängte ungestüm und durch unseren Rückschritt überrascht nach, stolperte jedoch über die Gefallenen und löste dadurch die Schilde voneinander. Genau in dem Augenblich machten wir wieder einen Schritt nach vorn und zerschlugen ihren Schildwall endgültig. Der Rest war Routine. So nahe, wie in dieser Schlacht, sind wir der Vernichtung noch nie gewesen.“

    Bild

    „ … trotzdem die Chinesen Zeuge unseres heroischen Kampfes gewesen sein müssen,“ berichtete der Bote weiter, „spotteten sie über unsere militärische Stärke und scheinen uns gegenüber eine feindliche Haltung eingenommen zu haben. Angesichts unserer momentanen Schwäche hatte sich Ubuntu jedoch zu keiner unbedachten Äusserung hinreißen lassen.“

    Bild
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

  13. #28
    Stratege von Qart Hadasht Avatar von Hamilkar Barkas
    Registriert seit
    13.12.10
    Beiträge
    9.651
    Nach Fertigstellung der Goldmine im Norden beorderte Thanit den freigewordenen Bautrupp an den Niger zurück um eine weitere Zuckerplantage zu errichten.

    Bild

    Die 1.Adler nahmen im Norden Kontakt mit Stockholm und Oslo auf. Beide waren nicht unbedingt als besonders freundlich einzustufen.

    Achtung Spoiler:
    Bild
    Bild

    „Wir haben hier eine Botschaft von Inkret Bashi. Er sucht um die Mittel an, ein nordöstlich von Timbuktu gelegenes Gebiet urbar zu machen. Anscheinend wächst dort wilder Wein und der Emir erhofft sich dadurch einen weiteren Aufschwung der Wirtschaft, sowie erhöhte Zufriedenheit der Bevölkerung. Ich finde wir sollten sie ihm gewähren. Der Potentielle Gewinn steht in gar keinem Verhältnis zu den Kosten.“ „Was immer Du meinst, Thanit. Du bist der Wesir.“ Askaiya freute sich zu sehen, wie sehr Thanit in ihrer Aufgabe aufging. Sie hatte einfach ein sicheres Gespür dafür, wann man handeln und wann man sich zurückhalten musste. Außerdem war sie, trotz ihrer Tätigkeit, sowohl im Volk als auch unter der Aristokratie beliebt. Askaiya selbst hatte, in Abwesenheit Shaharis, den Gesannten Katharinas empfangen und mit ihm einen Freundschaftspackt zwischen Songhai und Russen ausgehandelt.

    Bild


    Hier noch ein kurzer Blick auf die Bühne der Weltpolitik:


    Bild
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Geändert von Hamilkar Barkas (05. Februar 2011 um 13:17 Uhr)

  14. #29
    Stratege von Qart Hadasht Avatar von Hamilkar Barkas
    Registriert seit
    13.12.10
    Beiträge
    9.651
    „Hier dieses Metall nennen wir Zinn, und dieses hier Kupfer.“ Asuf legte je einen kleinen Klumpen davon auf Askaiyas Tisch. „Beides haben Bergleute aus Erzen gewonnen, die sie in der Nähe der Goldader gefunden haben. Da Gold zur Waffenproduktion einerseits zu weich und andererseits zu teuer ist – ein massiv goldener Streitkolben wäre zwar machbar, aber nicht für ganze Truppen – habe ich mit diesen beiden Metallen experimentiert. Es ist mir gelungen aus der Verschmelzung von beiden, ich nenne es legieren, ein völlig neues Metall zu erzeugen. Ich habe es Bronze genannt. Es lässt sich mannigfaltig verarbeiten, gießen, treiben und so weiter. Aber vor allem ist es hart genug, um daraus brauchbare Waffen zu formen. Und man kann es schärfen, so dass es beinahe so scharf wie ein frisch geschlagener Feuersteinsplitter ist. Aber lang nicht so zerbrechlich. Man kann damit auch noch …“ Asuf redete begeistert und erklärte Askaiya noch Stundenlang die Vorzüge des neuen Metalls, während Askaiya bloß fasziniert das Messer betrachtete, welches ihm Asuf in die Hand gedrückt hatte.

    Bild


    Ein paar Tage darauf erschien Onanga beim Herrscher. Nachdem er seinen Bericht über den Baufortschritt der Großen Bibliothek vorgetragen hatte sprach er Askaiya auf ein anderes Projekt an, welches ihn beschäftigte. „Ich würde mir gern einmal Asuf ausleihen. Ich hab Vorgestern mit ihm über sein neues Metall gesprochen und mir sind da so ein paar Ideen gekommen. Ich glaube, dass man daraus brauchbare Werkzeuge zur Steinbearbeitung machen kann. Wenn uns das, und noch ein paar andere Kleinigkeiten, gelingt, könnte dies einen Durchbruch in der Steinbearbeitung bedeuten. Die Möglichkeiten die sich daraus ergeben sind gar noch nicht absehbar.“ Askaiya konnte zwar die Möglichkeiten die Onanga angedeutet hatte noch nicht erkennen, aber wenn sich zwei so findige Köpfe wie der Große Baumeister und Asuf zusammentaten, würde schon etwas Nützliches daraus erwachsen.

    Bild

    Die 1.Adler, die den Norden erforschten, schickten Kunde von einem Inselvolk, den Engländern, die von ihrer Herrscherin Elisabeth regiert wurden.

    Bild
    Achtung Spoiler:
    Bild


    Askaiya, immer noch bemüht ein Gegengewicht zu Isabella aufzubauen, schloß einen Freundschaftsvertrag mit den Osmanen.

    Bild
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

  15. #30
    Stratege von Qart Hadasht Avatar von Hamilkar Barkas
    Registriert seit
    13.12.10
    Beiträge
    9.651
    Ulundi wird von ruchlosen Barbaren bedroht! Askaiya beordert Ali Ber nach Süden um der Stadt beizustehen.

    Bild

    „Verschwinde hier, Junge! Du hast hier nichts verloren!“ „Natürlich habe ich hier nichts verloren“, gab der kleine Ziegenhirt frech zurück, „ich bring allerdings etwas! Hier ist frischer Käse und Milch. Ein Geschenk des großen und erhabenen Herrschers Askaiya, für euch unwürdige Fremdlinge.“ Dabei machte er ein so hoheitsvolles Gesicht, dass die Arbeiter aus Kinshasa in lautes Gelächter ausbrachen. Auch der Junge lachte nun und nutzte die heitere Stimmung. „Darf ich ein wenig zusehen?“ fragte er den Vorarbeiter. „Wir sind eh schon fast fertig. Eine schöne solide Kornkammer für Gao’s Vorräte ist es geworden. Es ist uns immer eine Freude hier in Gao zu arbeiten. Ihr habt wirklich einen großzügigen Herrn!“ Plötzlich war der gleichmäßige Schritt vieler Sandalen zu hören. Der Vorarbeiter wandte sich erschrocken um und betrachtete die vorbeieilenden Soldaten misstrauisch. „Es sind die 1.Gao-Krieger!“ rief der Junge und rannte hinterher. „Wo geht ihr hin?“ keuchte er seine Frage heraus. „Kinshasa wird von Barbaren bedrängt. Ashanti schickt uns zu Hilfe! Wir werden’s dem Pack schon zeigen!“ Die Arbeiter waren beunruhigt ob dieser Nachrichten aus ihrer Heimat, aber auch erleichtert zu sehen, dass man in Gao keinen Augenblick gezögert hatte dem Hilferuf Folge zu leisten.



    Bild
    Bild

    In der Zwischenzeit war Ali Ber im Süden erfolgreich gegen die Barbaren, welche Ulundi bedroht hatten, vorgegangen. Man bereitete ihnen dort einen triumphalen empfang und beteuerte, dass Ulundi und die Songhai auf ewig Freunde sein werden.

    Bild

    Askaiyas neuester außenpolitischer Schachzug war es die bis dato feindlich gesinnten Chinesen ins eigene Lager zu holen. Wu Zeitian sei wahrlich beeindruckt vom songhalesischen Herrscher und hocherfreut mit ihm einen Freundschaftspackt einzugehen, hieß es vom Botschafter in Peking.

    Bild
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken

Seite 2 von 18 ErsteErste 12345612 ... LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •