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Thema: [Albion] Tom D ist auf der Reise und hat Rückenwind

  1. #751
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    Kapitel 7-8 - Die unbarmherzige Wüste

    Es ist noch ziemlich kühl hier draußen, doch die Sonne ist schon aufgegangen. Ich bin wirklich erleichtert, wieder einen Himmel über meinem Kopf zu haben. So schnell wir können laufen Joe und ich in die Wüste hinein. Hauptsache, weit weg von der TORONTO.
    Nach einer Weile bleiben wir hinter einer Sanddüne stehen und verschnaufen.
    "Hier können sie uns erstmal nicht sehen", keucht Joe und stützt sich, nach vorne gebeugt, mit den Händen auf seinen Knien ab. "Aber wie geht es jetzt weiter?"
    Auf diese Frage weiß ich spontan keine Antwort. Darum spähe ich erst einmal in der Gegend umher und versuche mich zu orientieren. Doch es ist weit und breit nichts zu erkennen, das mir zeigt, wohin wir gehen müssen. Kein Meer, auch keine Gebirgszüge, keine Pflanzen. Nichts außer Sand und Steinen. Und der TORONTO, selbstverständlich.
    "Wir müssen versuchen, zu meinen Gefährten zurück zu kommen", erkläre ich Joe ohne zu wissen, wie wir das schaffen sollen.
    "Aha." Er blickt mich skeptisch an und scheint auf weitere Ausführungen von mir zu warten.
    "Das Shuttle hat mich am Rand des Gebirges aufgelesen, das den Nord- vom Südteil dieser Wüsteninsel trennt. Wir müssen also nur nach Norden wandern..." Mehr sage ich nicht, denn ich bin mir der Schwierigkeit dieser Unternehmung in unserer gegenwärtigen Lage bewusst.
    "Und wo ist Norden?", fragt Joe und schaut in die Sonne. Nach der Überprüfung des Sonnenstands gibt er sich selbst eine Antwort, indem er in eine Richtung zeigt. "Dort."
    Ich schaue angestrengt in die selbe Richtung. Beim besten Willen kann ich dort kein Gebirge erkennen.

    "Ich war bewusstlos, als sie mich in dem Shuttle hier her transportierten. Keine Ahnung, wie weit die Strecke war."
    Ernst blicken Joe und ich noch eine Weile in die Richtung. Dann sehen wir einander an, denn wir müssen eine Entscheidung treffen.
    "Was meinst du?", frage ich zuerst und bringe damit Joe in Zugzwang.
    "Ich weiß nicht... so eine Wüstenwanderung birgt viele Gefahren. Wir wissen nicht, ob wir für den Weg wenige Stunden oder einige Tage brauchen werden. Wir haben kein Wasser und nichts zu essen, keine Ausrüstung, keinen Sonnenschutz und außerdem keine Ahnung, wo wir eigentlich sind. Außerdem: gibt es hier wilde Tiere?"
    Bei Joes Worten kaue ich auf meiner Unterlippe herum, bis ich einen metallischen Geschmack im Mund habe. Ich seufze. "Wir wissen beide, dass es keine Garantie dafür gibt, dass wir lebend wieder aus dieser Wüste herauskommen. Auch kann ich nur hoffen, aber nicht versprechen, dass wir Drirr und die anderen finden. Wer weiß, ob sie auf mich warten oder nach mir suchen..."
    "Mmh", murmelt Joe.
    Plötzlich kommt mir eine Idee. "Können wir nicht einfach ein Shuttle entwenden?" In Gedanken sehe ich mich schon am Steuer eines der kleinen und wendigen Flugobjekte, die zu fliegen mein eigentlicher Beruf ist.
    "Und wie willst du das machen? Wir müssten wieder rein ins Schiff und irgendwie in den Hangar gelangen. Die schnappen uns, bevor wir überhaupt erst wieder den Boden der TORONTO betreten haben!"
    Ich spüre, wie mich der Mut verlässt. "Ich wünschte, wir könnten einfach zurück zur TORONTO spazieren und die ganze Angelegenheit diplomatisch klären."
    "Ja, das würde Ned und Käpt'n Brandt so passen", erwidert Joe grimmig.
    "Die würden uns sicherlich einsperren, aber es würde uns gut gehen", versuche ich meinen närrischen Gedanken zu verteidigen. "Wir würden den Rest der Mission in einem goldenen Käfig verbringen und müssten sicherlich nicht verdursten oder erfrieren."
    Joe sieht mich entgeistert an. "Und dann?"
    Betreten blicke ich zu Boden.
    "Glaubst du, sie würden uns, zurück auf der Erde, einfach so freilassen? Damit wir alles ausplappern können?"
    "Nein, aber-"
    "Entweder, sie führen mit uns irgendwelche Gehirnwäscheexperimente durch, damit wir uns an nichts mehr erinnern können, oder, und das halte ich für wahrscheinlicher, sie räumen uns gleich aus dem Weg. Das hatte Ned ja sowieso schon vor."
    Bei diesen Worten habe ich unwillkürlich das Bild des Androiden vor Augen, der mit der Pistole auf uns zielte. Dutzende weiterer Androiden würden sicherlich das gleiche tun, sollten wir tatsächlich auf die TORONTO zurückkehren.
    "Außerdem... wenn wir zurück gingen, wäre Hofstedt verloren."
    Rainer! Der sitzt jetzt sicherlich mit den Dji Cantos zusammen und ahnt nichts von unserer brenzligen Situation.

    Ich atme tief durch. "Wir haben also die Wahl. Wenn wir uns der TORONTO stellen, werden wir beide vielleicht sterben, vielleicht auch nicht. Das gleiche gilt für Rainer. In jedem werden aber dieser Planet und unser Wissen über ihn ausgelöscht.
    Wenn wir in die Wüste gehen... ja, wo ist eigentlich der Unterschied? Es würde doch genau das gleiche passieren!"

    "Der Unterschied ist..." Auch Joe kommt ins Grübeln. "Wenn wir vor Ned kapitulieren, dann haben wir und Hofstedt und dieser Planet schon verloren. Wenn wir aber die Strapazen der Wüste aufnehmen, besteht wenigstens noch eine kleine Chance."
    "Also versuchen wir's?", frage ich und blicke in die weite Wüste hinein.
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    Die Story des Monats Juli 2010:

    Tom Driscoll und seine Gefährten begeben sich in das Testgewölbe.
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  2. #752
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    Mmmh, ich wollte immer schon wissen was in der Wüste passiert
    Tradition ist nicht das Bewahren der Asche sondern das Weitergeben des Feuers.

  3. #753
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  4. #754
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    Zitat Zitat von Tyralion Beitrag anzeigen
    Mmmh, ich wollte immer schon wissen was in der Wüste passiert
    Ja, das Spiel macht es sich da einfach, indem es Tom und Joe nach dem Verlassen der TORONTO sofort... mehr verrate ich jetzt noch nicht.

    Zitat Zitat von d!plomat Beitrag anzeigen
    Oh, Autorenprominenz in meinem Faden.
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  5. #755
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    Zitat Zitat von Kampfhamster Beitrag anzeigen
    Ja, das Spiel macht es sich da einfach, indem es Tom und Joe nach dem Verlassen der TORONTO sofort...
    ... wilden, hemmungslosen Sex haben?

    mehr verrate ich jetzt noch nicht.
    Menno.
    Keep your eyes on me, now we're on the edge of hell.

  6. #756
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    Zitat Zitat von Kampfhamster Beitrag anzeigen
    Oh, Autorenprominenz in meinem Faden.


    ich lasse mir doch nicht das finale entgehen
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  7. #757
    Benutzter Registrierter Avatar von jeru
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    ..weiter..

    ...ich kann...

    ...es nicht länger...

    AUSHALTEN!!!!

  8. #758
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    Kapitel 7-8 - Die unbarmherzige Wüste

    Bild

    Vor uns und hinter uns eine große Sanddüne. Schweigend machen wir uns auf den Weg. Aber nicht in die von Joe angezeigte Richtung, sondern erst links ein Stück hinter der Düne entlang, die uns vor den Blicken der TORONTO-Belegschaft schützt. Immer wieder drehe ich mich um und vergewissere mich, dass uns niemand verfolgt.
    "Ich nehme nicht an, dass Ned ein paar Sicherheitsleute rausschickt um uns zu suchen", bemerkt Joe meine Nervosität.
    "Warum nicht?", frage ich und blicke nochmals nach hinten um auch wirklich ganz sicher zu sein.
    "Na, die Ausgangssperre. Auch die Secus dürfen die TORONTO nicht verlassen."
    "Naja, aber in unserem Fall-"
    "Werden Ned und Käpt'n Brandt keine Ausnahme machen. Sonst kriegen die Secus vielleicht auch noch raus, dass dieser Planet hier mehr als nur eine Wüste ist."
    Joe hat wahrscheinlich Recht. Das hoffe ich jedenfalls und äußere mich dazu nicht mehr.

    Nachdem wir eine gute Entfernung zwischen uns und die TORONTO gebracht haben, erklimmen wir die Düne zu unserer Rechten und schlagen somit den Weg nach Norden ein. Auf der Spitze der Sanddüne blicke ich für einen Moment zurück. Drei oder vier Kilometer entfernt liegt die zur Bergbaumaschine umgebaute TORONTO friedlich in der Wüstenlandschaft. Das Schiff, das uns hier her brachte. Ich seufze. Wochenlang hatte ich nichts anderes im Kopf als sie zu finden. Und jetzt? Jetzt muss ich zusehen, dass ich Land gewinne!
    Während diese Gedanken durch meinen Kopf schießen, vergeht nur der Bruchteil einer Sekunde. Ich halte mich nicht lange auf der Spitze der Düne auf, von wo aus man mich sehen könnte, sondern stolpere schnell auf der anderen Seite hinunter. Sand fließt in meine Stiefel, aber das ist mir egal. Das einzig wichtige ist, dass wir meine Gefährten finden.

    Am Mittag machen wir am Fuß einer der vielen Sanddünen eine kurze Pause. Es gibt hier nirgendwo Schatten.
    Ich sehe Joe an. Er sieht urkomisch aus mit dieser Kopfbedeckung, die er aus seinem Overall improvisiert hat. Mich belustigt das allerdings nicht, denn ich sehe selbst genau so aus. Der Schweiß rinnt uns an den Schläfen herab, aber diesen Preis zahlen wir gerne dafür, dass uns die Sonne nicht direkt auf die Kopfhaut brennen kann. Diese Kopfbedeckungen sind der einzige Schutz vor der unbarmherzigen Sonne.
    "Wir müssen weiter. Unsere Körper müssen in Bewegung bleiben."
    Ich stehe unter Ächzen auf. Die Lust ist mir gründlich vergangen. Bei jedem Schritt versinken meine Füße ein bißchen im Sand, was das stundenlange Wandern in der Wüste zu einer wahren Kraftprobe macht. Einige Ausrüstungsgegenstände haben Joe und ich bereits zurückgelassen, um das getragene Gewicht zu verringern. Sollten wir verfolgt werden, wüsste man genau, wo wir waren, aber das erkennt man ja ohnehin an unseren Fußspuren.
    "Ich habe Hunger", sage ich lustlos und komme mir dabei wie ein quengelndes Kind vor.
    "Ich auch", erwidert Joe und stapft weiter. Er gibt sich wortkarg.
    Vorhin noch haben wir uns über diesen Planeten unterhalten. Besonders über die Iskai wollte Joe vieles wissen. Ich erzählte munter drauf los - was sonst soll man auf so einer Wanderung in so einer Gegend tun? Mit der Zeit merkte ich aber, wie beim Reden mein Mund trocken zu werden begann. Durst kam bei uns beiden auf, aber wir hatten nichts zu trinken mitgenommen. Gar nichts.
    Joe sammelte daraufhin einen kleinen Kieselstein auf und nahm ihn in den Mund. "Daran zu saugen regt die Speichelproduktion an und der Durst ist nicht ganz so unerträglich", hatte er erklärt. Ich machte es ihm nach, hatte aber nach einer Weile das Gefühl, dass meine Spucke genauso trocken ist wie alles andere in meinem Mund. Inklusive der Sandkörner, die ständig irgendwie den Weg dort hinein finden.
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  9. #759
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    Kapitel 7-8 - Die unbarmherzige Wüste

    Mit größter Mühe schleppe ich mich voran. Die Sonne strahlt noch immer kräftig, sodass die Luft um uns herum flimmert. Mir ist furchbar heiß. In meinem Kopf spüre ich ein heftiges Pulsieren. Meine Lippen sind trocken und rissig. Ich lasse sie schlaff herunterhängen, sodass mein Mund einen Spalt weit geöffnet ist. Sand rieselt hinein, aber das stört mich schon nicht mehr.
    Sand, nichts als Sand. Hin und wieder ein paar Steinchen oder ein Stück Fels, dazwischen vielleicht ein farnartiges Gewächs oder ein kleiner Busch. Ansonsten Sand, soweit das Auge reicht. Und noch kein Gebirge in Sicht.
    Am liebsten würde ich aufgeben. Einfach sitzenbleiben und eine Weile heulen. Aber was wäre dann? Niemand käme, wenn ich Auszeit! oder Auswechslung! rufen würde. Niemand würde uns hier abholen. Wir wären verloren. Wir sind verloren!
    Ich bin der Verzweiflung nahe. Dennoch will ich mir vor Joe nicht die Blöße geben und wandere mutlos, aber tapfer weiter. Ich bin mir sicher, dass es ihm ebenso geht und dass er die gleichen Gedanken hegt.
    Düne rauf, Düne runter. Hinter jeder Düne hoffe ich, die Umrisse des Gebirges von Umajo zu sehen. Aber jedes Mal: Fehlanzeige.
    Ich will nicht mehr. Ich kann nicht mehr!

    Bild

    So vergeht Stunde um Stunde. Ich weiß nicht, was es ist, dass mich vorantreibt, denn ich spüre keine Kraft mehr in meinem Körper. Wahrscheinlich ist mein Körper einfach nicht in der Lage, um stehenzubleiben.
    Die Sonne sinkt bereits, also muss es jetzt später Nachmittag sein. Noch immer ist kein Gebirge in Sicht. Und noch immer quält mich der Durst.

    Gebeugt kämpfe ich mich eine weitere Düne hinauf. "Wasser!", flüstere ich so leise, dass Joe es nicht hören kann, aber so laut, dass ich selbst es vernehme. "Wasser!" Es kommt mir vor, als wäre eine dritte Person mit von der Partie. Höre ich schon Stimmen? "Wasser, Wasser!" Ich kann nicht mehr damit aufhören, immer wieder flüstere ich: "Wasser!"
    Dann stolpere ich und stürze die Sanddüne rückwärts wieder hinab! Ich verliere vollständig die Kontrolle über meinen Körper, kann mich nirgends festhalten, kann mein Fallen nicht aufhalten! Ich fühle mich so hilflos!
    Als ich am Fuß der Düne ankomme, vernehme ich Joes Ruf: "Tom!"
    Ich bleibe liegen und schließe die Augen. Mir ist hundeelend zumute. Dann spüre ich, wie jemand meinen Arm ergreift. Ich öffne die Augen und blicke in Joes besorgtes Gesicht. Seine Lippen zittern. Er möchte etwas sagen, aber weiß wohl nicht, was.
    "Geht schon wieder. Mir war kurz schwarz vor Augen", erkläre ich und rappele mich wieder auf. Dann klopfe ich mir den Sand vom Körper und steige die Düne wieder hinauf.
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  10. #760
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    Kapitel 7-8 - Die unbarmherzige Wüste

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    Am Abend ist es immer noch warm. Wir nehmen unsere improvisierten Kopfbedeckungen ab.
    "In der Nacht fallen die Temperaturen sehr schnell. Es wird uns ziemlich frösteln", erkläre ich Joe und stülpe mir den Overall wieder über.
    Er nickt und fügt hinzu: "Wir müssen die ganze Nacht durchwandern. Wenn unsere Körper aufhören, sich zu bewegen, erfrieren wir."
    Doch plötzlich werden wir von einem surrenden Geräusch aus unseren Überlegungen gerissen! Es kommt von hinter uns. Erst ist es ganz leise, dann steigert es sich zu einem Brummen und kommt immer näher. Wir bleiben stehen, starren nach Süden und warten bange darauf, dass das brummende Etwas in unser Sichtfeld gerät. Ein großes wildes Tier? Jetzt ärgere ich mich darüber, dass ich meine Waffen bei Drirr und den anderen habe liegen lassen, als ich in das Shuttle eingestiegen bin. Auch meinen Rucksack hatte ich dort gelassen. Aber das ganze Zeug wäre mir auf der TORONTO sowieso abgenommen worden.
    "Ein Shuttle!", sagt Joe und blickt in den Abendhimmel. "Ein Shuttle!", wiederholt er noch einmal wie zur Bestätigung.
    "Du meinst, sie suchen nach uns?" Mir wird angst und bange. Joe antwortet nichts. Zu meinem Gefühl des Hungers, des Durstes und der Erschöpfung gesellt sich nun wieder Verzweiflung. Sie werden uns einsammeln, zur TORONTO zurückbringen und dann weiß Gott was mit uns anstellen!
    Als ob er meine Gedanken lesen könnte, sagt Joe: "Das Shuttle wird unbemannt sein. Ich glaube nach wie vor nicht, dass Ned Sicherheitsleute rausgeschickt hat."

    Das Brummen ist inzwischen zu einem lauten Dröhnen geworden. Da taucht über einer Sanddüne tatsächlich ein Shuttle auf! Es sieht genauso aus wie das, das mich gestern auf die TORONTO brachte. Oder vorgestern? Wie lange war ich eigentlich bewusstlos?
    An dem Shuttle blinken einige Lichter. Scheinwerfer suchen die Wüste ab.
    "Es hat keinen Zweck, sich zu verstecken, oder?"
    "Wo denn?", fragt Joe resigniert und breitet die Arme aus, um auf die Wüstenlandschaft zu deuten, die uns keinerlei Deckung bietet.
    "Also war es das?" Bitterkeit klingt in meiner Stimme mit. Alles war umsonst. Die Flucht von der TORONTO und der entbehrungsreiche Wüstenmarsch heute. Überhaupt die wochenlange Suche nach der TORONTO, die ganzen Reisen durch Nakiridaani, Gratogel, Maini und Umajo. Und mit unserem Schicksal ist auch das von Rainer besiegelt. Er wird nie wieder auf die Erde zurückkehren können und wahrscheinlich auch nicht erfahren, was mit Joe und mir passiert sein wird.
    Wir beide sehen uns an. Joe weint still. Auch über meine Wangen laufen Tränen. Der letzte Rest von Flüssigkeit scheint aus meinem Körper zu fließen, so wie der letzte Rest der Hoffnung.
    Die Scheinwerfer des Shuttles haben uns inzwischen erfasst. Im Sinkflug kommt das blinkende und dröhnende Flugobjekt auf uns zu. Wir rennen nicht weg, es hat ja keinen Zweck. Keiner spricht ein Wort. Es ist ohnehin zu laut. Ich möchte mich am liebsten hinsetzen, aber ich bin zu stolz dazu. Wir sehen zwar erbärmlich aus, aber wenn es schon das Ende unseres Abenteuers sein soll, dann will ich es wenigstens stehend erleben.
    Das Shuttle macht merkwürdiger Weise keine Anstalten zu landen, sondern beginnt über uns zu kreisen. Was soll das? Joes und meine Stirn legen sich in Falten. Dann rieche ich es. Der stechende Geruch ist mir vertraut. Joe taumelt. Auch ich spüre, wie meine Glieder erschlaffen. Gas!, ist mein vorletzter Gedanke. Dann falle ich in den Sand. Die Dunkelheit ergreift wieder Besitz von mir. Ich sehe und spüre nichts mehr. Das war es. Es ist vorbei. Christine!, ist mein letzter Gedanke.
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  11. #761

  12. #762
    Benutzter Registrierter Avatar von jeru
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    Immerhin (noch) nicht tot!

  13. #763
    DSA-Veteran
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    Jippieh, da gehts richtig ab in der Wüste
    Tradition ist nicht das Bewahren der Asche sondern das Weitergeben des Feuers.

  14. #764
    vom Werwolf gebissen Avatar von Kampfhamster
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    Es ist an der Zeit für ein herzliches Dankeschön! Danke für bombastische 20.000 Klicks!
    Achtung Spoiler:
    18.000 davon stammen von mir selbst.

    Zitat Zitat von Tyralion Beitrag anzeigen
    Mmmh, ich wollte immer schon wissen was in der Wüste passiert
    Zitat Zitat von Kampfhamster Beitrag anzeigen
    Ja, das Spiel macht es sich da einfach, indem es Tom und Joe nach dem Verlassen der TORONTO sofort...
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
    ... wilden, hemmungslosen Sex haben?
    Nein, indem das Spiel Joe und Tom direkt dorthin bringt, wo die Geschichte weitergehen wird. Die Geschehnisse in der Wüste sind nämlich von mir selbst erfunden worden und werden vom Spiel quasi übersprungen.


    Edit: Beim Schreiben dieses Teils der Geschichte habe ich immer wieder an folgendes denken müssen:

    Bild

    Sogar die Klamottenfarbe des Protagonisten passt!



    Zitat Zitat von jeru Beitrag anzeigen
    Immerhin (noch) nicht tot!
    So ist es.

    Zitat Zitat von d!plomat Beitrag anzeigen
    ich lasse mir doch nicht das finale entgehen
    Ich hoffe du bringst Geduld mit, denn bis zum Finale dauert es noch ein wenig.

    Ha, und ihr dachtet wohl alle, das Erreichen der TORONTO war bereits das Finale?
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Geändert von Kampfhamster (12. Oktober 2009 um 17:08 Uhr) Grund: nachträgliche Einfügung
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  15. #765
    Registrierter Benutzer Avatar von d!plomat
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    Zitat Zitat von Kampfhamster Beitrag anzeigen
    Ich hoffe du bringst Geduld mit, denn bis zum Finale dauert es noch ein wenig.

    Ha, und ihr dachtet wohl alle, das Erreichen der TORONTO war bereits das Finale?
    ja dachte ich, ich hab von dem spiel vorher nämlich noch nie was gehört.
    geduld ist vorhanden.

    ---

    deine eigenständige wüstenepisode war wegen der bilder auch für mich als nichtwisser als solche erkennbar, fügt sich aber textmäßig gut in das ganze abenteuer ein. find ich schön.
    gratulation zu den klicks

    Achtung Spoiler:
    2 oder 3 dürften auch von mir sein

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