Missionsjahr 8 – Jahr 2064, Der Himmel ist die Grenze
Abgabefrist Dienstag, 21.02.2023 um 24 Uhr
In der ersten Jahreshälfte wurde das Leben in den Marskolonien vom grossen Sturm von 2062 dominiert, der über Wochen die meisten Arbeiten ausserhalb der abgeschotteten Habitate verunmöglichte und die Kolonisten damit in besagten Behausungen einschloss. Auf technischer Seite war man diesmal erkennbar besser auf die Herausforderungen vorbereitet, während des letzten grossen Sturms und der häufigen lokalen Stürme hatte man in dieser Hinsicht viel Erfahrung sammeln können. Daher kam es diesmal kaum zu Zwischenfällen. Fast alle Aussenanlagen wurden geordnet evakuiert und versiegelt, so dass man zwar Produktionsausfälle aber keine Schäden zu beklagen hatte. Und dank der frühzeitigen Warnung und der mittlerweile vielerorts vorhandenen Strassen verfuhr sich auch kein Rover während einer hektischen Flucht zurück in seine Kolonie.
Dass die Kolonisten über längere Zeit in den Habitaten eingeschlossen waren, erwies sich dagegen als eine unerwartet hohe Belastung für das soziale Gefüge in den Koloniebasen. Einige der Kolonisten befinden sich mittlerweile seit über einem Jahrzehnt auf dem Mars und die Kolonien haben eine Grösse erreicht, bei der es zu der unausweichlichen Gruppenbildung gekommen ist. Dadurch erhöhte sich die Zahl der zwischenmenschlichen Konflikte, auch diese sind bei einer steigenden Bevölkerung unvermeidlich, egal wie sorgfältig die Psychologen zuhause die Kolonistengruppen zusammenstellen. Daher hatte sich vielerorts die Praxis entwickelt, dass ein Kolonist, der in der beengten Umgebung der Habitate Konflikten aus dem Weg gehen oder generell "an die frische Luft" wollte, sich bevorzugt für Arbeiten draussen und in den Aussenbasen einteilen lassen konnte. Dieses System geriet während des Sturms an seine Grenzen und die Auseinandersetzungen zwischen den Kolonisten nahmen erheblich zu. Eine Studie der Psychologen von New Horizon kommt zu dem Schluss, dass die beste (und einzige erwiesenermassen wirksame) Methode zur Behebung dieses Problems die Schaffung von ausreichend Rückzugsmöglichkeiten und Freizeitbeschäftigungen ist.
Konkret bedeutet das für euch Spieler, dass ab diesem Jahr der Malus erheblich erhöht wird, den ihr bei Unterschreiten der vorgeschlagenen Anzahl von Freizeit- und Trainingsanlagen erleidet. Wenn nicht ausreichend von ihnen vorhanden sind, leidet die Moral der Kolonisten darunter, was direkte Auswirkungen auf ihre Arbeitseffizienz hat.
Auf politischer Ebene erlitt die rote Bewegung in diesem Jahr einen herben Rückschlag. In den konsultativen Abstimmungen, die viele Kolonien durchführten, wurden die Terraforming-Befürworter überwiegend bestätigt. Nur in gerade mal zwei Koloniebasen konnten die Roten eine Mehrheit der Kolonisten von ihrer Position überzeugen, in allen anderen wurde ihr Anliegen zum Teil deutlich verworfen. Der nicht lange zurückliegende Marssturm hatte sicherlich zu diesem klaren Resultat beigetragen, manch ein unentschiedener Kolonist dürfte sich unter anderem deswegen für das Terraforming ausgesprochen haben. Freilich war man aber auch schon vor den Abstimmungen davon ausgegangen, dass die rote Bewegung eher eine Minderheitsposition vertritt, nur die Deutlichkeit der Ablehnung kam überraschend. Doch auch wenn es im Umfeld der Roten deshalb erst mal etwas ruhiger gewesen ist, dürfte die Bewegung weiter bestehen und aktiv bleiben. Und da ein Terraforming den ganzen Planeten betreffen wird, ist auch nicht davon auszugehen, dass die Roten in ihren Hochburgen im Süden stillsitzen werden, während der Mars vor ihren Augen verändert wird.