Fürstentum Sternenfaust
(Spielernation, weiß)
Spielerfigur: Delion, Fürstprimas des Reiches der vier Ströme, nomineller Ordensmeister des Ordens des Ewigen Funkens, ideologischer Vertreter des Ahnherrn des Elfenvolkes, Fürst von Sternenfaust.
Primärkultur, System: Kristallelfisches Fürstentum im Land der Edile
Stabilität: 2
Offenheit: 3
Überblick:
Dem traditionellen Verständnis nach steht Sternenfaust in der Mitte der gesamten Elfenschaft: Der Weiße Turm bildet die Heimat des Sohns des Neraz, des uralten, überelfischen Herrschers Delion, sein Orden des Weißen Throns führte die Lande an der Edile auch jenseits der Fürstentumsgrenze und der im Turm tagende Hohe Rat sorgte für Einfluss im ganzen Elfenland. Diese Machtstellung wurde jedoch mit Nerazas Aufstieg infrage gestellt und durch den Elfischen Bürgerkrieg erschüttert.
Die Versuche der letzten Jahre, den heimischen Goldelfen auf Kosten der alten Elite entgegenzukommen, die Fürsten des Reiches zu Befehlsempfängern zu degradieren und besonders dem besiegten Neraza eine Marionettenregierung aufzuzwingen, erwiesen sich als Schlag ins Wasser und zwangen zu einer Kurskorrektur noch ungewissen Ausgangs.
Dynastie und Herrschaftsideal:
Bislang herrschten zwei Personen über den Weißen Thron, Neraz und Delion, und während Ersterer als aktiver und aggressiver Kriegsherr gezeichnet wird, assoziiert man Letzteren mit dem Staatenbund und einer abgeschotteten Herrschaft durch erwählte Beamte aus der Distanz des Turms. Es existierte keinerlei Familie bis zum Jahr 1374, als der Fürstprimas in einen Fall einer Verbindung einer kristallelfischen Person mit einer menschlichen des Arkaliyons eingriff und das dabei entstandene Kind, das nach elfischem Brauch als „unschickliche Mischung“ hätte sterben müssen, (nach einer Lesart) adoptierte oder (nach anderer Lesart) bei sich aufnahm. Seit diesem Skandal um das Mädchen Rhiella ist die Thronfolge entweder eindeutig geklärt oder völlig offen.
Offene Fragen und innere Krisen:
Der Konflikt zwischen nach Emanzipation strebenden Goldelfen und der alten kristallelfischen Elite zerrt an der Einheit des Fürstentums und die wiederholte Parteinahme des Fürstprimas für die goldelfische Seite höhlte die erwartete blinde Loyalität bedeutender Teile seiner Anhängerschaft zum bloßen Lippenbekenntnis aus. Außerdem besteht gegenüber dem Fürstprimas immer noch die Erwartungshaltung, dass er das gesamte Reich zu hüten und zu bewahren – und sich ganz besonders um eine Normalisierung der Situation in Neraza zu kümmern – habe.
Gebiete: (3, davon 3 unangefochten)
Sternenfaust (Stadt): Das markanteste Merkmal der größten Stadt des Elfenreiches stellt der Weiße Turm dar, den unbekannte Baumeister schon vor der Gründung der Stadt auf einer Insel im Fluss Edile errichteten und der dem Fürstprimas als Heimat sowie dem Hohen Rat als Tagungsort dient. Über diese Insel erstreckt sich die sogenannte Sternenfauster Altstadt, welche durch eine eigene Mauer von dem Rest der Stadt abgetrennt wird und sich unter der völligen Kontrolle der Sterngarde befindet. Der Großteil der Stadt befindet sich zwischen dieser ersten und einer zweiten Mauer, jenseits welcher sich noch weitere wilde Bebauungen befinden, welche zwar nicht mehr das überfüllte Chaos der ersten Kriegsjahre des Bürgerkriegs aufweisen, oft jedoch immer noch unter bescheidenen Bedingungen eigene Gemeinschaften fernab der Kontrolle der Obrigkeiten bilden. Es befindet sich unterhalb der Stadt auch ein verzweigtes Höhlensystem, das teilweise in das Abwassersystem integriert wurde. Dem Besucher mag die Stadt eng, überfüllt und auf eine solide Art beeindruckend erscheinen, während die Einwohner spüren, dass sich unter der Herrschaft der Sterngarde die Fesseln kristallelfischer Moralvorstellungen lösen und sie diesen schwer bewaffneten Wachen mit grimmigen Blicken zugleich ausgeliefert sind. (Die Stadt dient als Handelszentrum der zweiten Stufe.)
Sternenfaust (Umland): Um die Stadt herum erstreckt sich ein weites Meer an Feldern und kleinerer bis mittelgroßer Städte, das seit dem Aufstieg der Sterngarde eine immer größere Rolle als Bastion der Macht der kristallelfischen Oberschicht besitzt, die weite Teile dieses Landes besitzen.
Sternenfauster Wildnis: Zum Fürstentum Sternenfaust gehört ebenfalls ein dünn besiedelter und nicht näher abgegrenzter Abschnitt des in seiner Tiefe unerschlossenen Westwaldes.
Bevölkerung: 30.000 Kristallelfen, 180.000 Goldelfen
Einnahmen: 105.000 Yurai
Reichsbeitrag der letzten Runde: 30.000 Yurai
Angeheuerte Agenten: Prinzessin Rhiella von Sternenfaust, Kanzlerin Flev.
Truppen und Flotten: Feldarmee der Sterngarde (Stufe 2, Sternenfaust-Stadt)
Besonderheiten:
Der Gemeine Rat: Um Sternenfausts Platz als Zentrum des Elfenreiches zu fördern, entwickelte sich die Tradition, dass Häuser des Einflussbereichs des Ordens des Weißen Throns jenseits der Grenzen des Fürstentums angehende Herrscher und aufstrebende Sterne für einige Jahre in die Hauptstadt entsenden, damit diese in der gemeinsamen Verwaltung von Reich und Fürstentum (und unter ihren Ordensrängen geführt) wertvolle Erfahrungen sammeln können. Unterstützer preisen diese Einrichtung als sprudelnde Quelle gesamtelfischer Erfahrungen, während Kritiker bemängeln, dass in diesem Sumpf Arbeitsmoral und –Qualität zu wünschen übrig ließen. Der Gemeine Rat untersteht klassischerweise einem Kanzler in Personalunion mit dem Präsidenten des Hohen Rats, doch entwickelte dieser in den chaotischen letzten Jahren auch ein gewisses Eigenleben.
Die Sterngarde: Die Sterngarde stellt die aus der gewöhnlichen Sternenfauster Garde ausgegliederte, allein aus Goldelfen bestehende, mit besten Nhordai-Waffen ausgestattete und allein dem Fürstprimas unterstellte Leibgarde dar, die die Sternenfauster Altstadt mit ihrem Regierungsviertel direkt kontrolliert und durch Verbindungen großen Einfluss auf die übrige Stadt ausübt. Während des Elfischen Bürgerkrieges aus Sorge vor Anschlägen gegründet und als unpolitisch angenommen, brach sie diese Erwartung schnell, indem sie ihrem Selbstverständnis nach „die Speerspitze goldelfischer Befreiung aus den Fesseln der kristallelfischen Machtelite“ bildet. Sie zeigt sich dem Fürstprimas gegenüber loyal und bringt seiner „Tochter“ innbrünstige Wellen halb-ironischer Begeisterung entgegen. Während Unterstützer das schneidige Selbstbewusstsein der Sterngarde und ihren durch Veteranen aus dem Bürgerkrieg vermittelten militärischen Wert als etwas Positives, wenn nicht gar für Sternenfausts inneren Frieden Unerlässliches ansehen, besteht in den Augen ihrer Gegner die Sterngarde bloß aus einem Haufen mühsam kontrollierter gefährlicher Schläger in einer höchstgefährlichen Position.