Wie bitte? Wenn er "bereit" ist? Im Vorraum traf ich Ervesa Romandas. Sie gab mir den Rat, mit den Brüdern zu sprechen, damit sie Giras einen gedanklichen Arschtritt verpassen konnten, damit er bereit für die Zahlung wurde.
Bruder Birer Indaram gab sich als Vize-Marschall der Kriegswappenträger mit solchen Lapalien nicht ab. Blieb noch Tidros. Nachdem ich ihm mitteilte, dass es seinem Bruder gerade nicht genehm war, seine Schulden zu bezahlen, ließ er mich diesem ausrichten, das sein Verhalten nicht das eines Ehrenmannes war.
Giras war von den Worten wenig beeindruckt. Er zahlte trotzdem nicht. Aber, so ließ er verlauten, er würde zahlen, wenn ich ihm beweisen könnte, DAS er das Geld schuldete. Jetzt reichte es mir. Zu gern nahm ich das Duell an. Er mit einem Messer, ich kämpfte ohne Waffe, einfach nur, um das Großmaul zu demütigen.
Der Kampf war es nicht wert, ihn zu beschreiben. Mit einem kräftigen Tritt in den Hintern knallte er mit dem Kopf an die Wand und der Kampf war zu Ende.
Ganz ohne weiteres Gezeter gab er mir die 2.000 Draken für die Schmiedin. Diese freute sich sehr über das Geld und überließ mir ein Vulkanglas-Frostschwert. Ein gutes Stück und weit mehr wert als das eingetriebene Geld. Vielleicht sprach sich die Sache mit Giras aber herum und jeder bezahlte künftig rechtzeitig?
Der Schlickschreiter brachte mich nach Vivec. Bis nach Ebenherz war es nur ein kurzer Fußmarsch und der tat nach soviel "Reiterei" mal ganz gut.
In der Herberge erfuhr ich, dass der Herzog das Oberhaupt des Großen Rates hier und der Stellvertreter des Kaisers hier auf Vvardenfell war. Die Legion war hier stark vertreten und mehrfach wurde ich wegen meiner fehlenden Uniform gerüffelt. Woher wussten die denn, dass ich in der Legion bin? Rieche ich vielleicht so? Steckbriefe hatte ich jedenfalls nicht bemerkt.
Ich traf einen gewissen Apelles Matius, von dem mir die Wachen nach den Attentaten in Balmora auf mich erzählten. Er meinte, die Dunkle Bruderschaft stecke wohl dahinter. Wer mich tot sehen will, wusste er nicht und wollte das auch nicht wissen. Toll.
Zum hinteren Teil der Festung gelangte ich über eine Brücke. Den meckernden Soldaten in der goldenen Rüstung ließ ich einfach stehen. Wegen des Trage-deine-Rüstung-und-sprich-erst-dann-wieder-mit-mir-Blablas.
Die Brücke endete an einer Tür, die zum Saal des Großen Rates führte. Ich hoffte, das es die richtige war. Ein paar Gestalten liefen hier herum, den Herzog sah ich jedoch nicht. Die Treppe rauf standen drei Gestalten. Eine Wache, ein äh Berater vielleicht und ein vornehmer Herr in einer Ebenerzrüstung. Dieser war dann auch der Gesuchte.
Meinem Anliegen schenkte er wenig bis keine Beachtung. Also musste die List ran. Ich schmeichelte ihm also, was er für ein toller Schlachterfisch sein und seine Taten bis an die Grenzen dieses Raumes besungen wurden.
Den Bauauftrag bekam ich, nachdem ich ihm geschworen hatte, alles für die Verteidigung seines Volkes zu tun. Ich schwöre. Ganz nebenbei erfuhr ich, dass er einen Bruder namens Orvas hatte, der ganz offenbar Dinge tat, die dem Herzog nicht gefielen. Aber egal, was ich gehört haben könnte, ich sollte mich nicht mit dem anlegen. Sonst? Keine Ahnung.
Ich war neugierig und schaute mir das Siegelschreiben an:
"Durch die Gnade von ALMSIVI, der Fürsten und Herrscher über Alles
Seine Gnaden, der Herzog von Vvardenfell, gewährt hiermit Meden Indalen das Recht, eine Festung und ein Dorf für nicht mehr als fünfzig Personen und nicht mehr als hundertdreißeg Metern Ausdehnung in jede Richtung zu bauen. Meden Indalen darf zur Verteidigung der Festung nicht mehr als zehn Soldaten und Gefolgsmänner anheuern.
Meden Indalen muss die Siedler, die innerhalb der Festungsgrenzen wohnen, beschützen. Meden Indalen muss der Krone Seiner Gnaden, dem Herzog von Vvardenfell, und ALMSIVI die Treue schwören.
Wenn Meden Indalen diese Bedingungen nicht erfüllt, wird dieser Vertrag null und nichtig und die Rechte an der Festung fallen zurück an Seine Gnaden, den Herzog von Vvardenfell.
Siegel Seiner Gnaden, Herzog von Vvardenfell
Herzog Vedam Dres
Siegel des Lehnsmannes
Meden Indalen"
Zu Hause angekommen, beschloss ich erst einmal, ausgiebig zu ruhen.
Frisch gestärkt mit gebratenen Aschekartoffeln mit Kwama-Ei und Brot machte ich mich auf den Weg nach Ald'ruhn zu Galsa Gindu. Sie erklärte mir noch, dass hier nicht gebaut werden konnte, wie man gerade wollte. Nein, Voraussetzung war immer so eine Genehmigung, wie ich sie in den Händen hielt. Die Telvanni und Hlaalu freilich scherten sich nicht um Gesetze. Die hatten aber auch keine Ehre am Leib...
Also werden wir uns Buchstabe für Buchstabe an die Genehmigung halten.
Fehlen noch die 5.000 Draken – hier.
Der Bau kann nun beginnen. Die Festung wird in der Bal Isra auf dem Weg nach Maar Gan errichtet. Tolle Gegend. Sehr friedlich, Blick aufs Meer, immer klarer Himmel... Was wünscht Mer mehr? Wer hat DIESEN Platz ausgesucht? In Molag Amur ist es schöner als da...
Nun ja, ich hatte mich damit abzufinden.
Die Bauarbeiten würden bald beginnen und ich sollte in einer Woche bei Galsa wieder vorstellig werden, um weiteres zu besprechen.